Zielsetzung:
In der vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Perfusionsauswerteprogramme bezüglich
ihrer Vorhersagegenauigkeit untereinander und mit dem finalen Infarktvolumen (FIV)
bei endovaskulär erfolgreich (TICI 2b/3) und nicht erfolgreich (TICI 0 – 2a) behandelten
Patienten verglichen.
Material und Methodik:
147 Patienten mit Verschluss des Carotis-T/ACM wurden mit einer CTP (64-MDCT mit 8
cm Scanabdeckung) untersucht. Bei 118 erfolgreich thrombektomierten Patienten (TICI-Score2b/3)
und 29 Patienten mit einem TICI-Score von 0 – 2a erfolgte die Verlaufsbildgebung zwischen
Tag 1 – 8. Der Quelldatensatz wurde mit zwei semi- (Philips/Siemens) und einer vollautomatischen
Software (RAPID, iSchemaView) ausgewertet. Mithilfe des Methodenvergleichs nach Bland-
und Altman wurde die Übereinstimmung zwischen vorhergesagtem Infarkt und FIV überprüft.
In der TICI 0 – 2a Gruppe erfolgte eine Korrelation zwischen FIV und der Summe der
Vorhersage von Infarkt und Penumbra. Ergänzend wurde auch eine Korrelation der Penumbravorhersage
untereinander durchgeführt sowie der Einfluss der Zeit zwischen Bildgebung und Reperfusion
auf das FIV untersucht.
Ergebnisse:
Es zeigen sich signifikante Unterschiede der einzelnen Softwarevorhersagen bei insgesamt
guter Korrelation und Übereinstimmung mit dem FIV bei erfolgreicher Thrombektomie.
Hingegen zeigen sich signifikante Differenzen im Penumbra-Imaging sowie keine bis
schwache positive Korrelation zwischen der Vorhersage von Infarkt und Penumbra mit
dem FIV in der TICI 0 – 2a-Gruppe. Es zeigte sich ein signifikanter, jedoch schwacher
negativer Zusammenhang zwischen der Zeit bis zur Reperfusion und dem FIV/Vorhersage.
Schlussfolgerungen:
Die CTP ist ein wichtiges und sinnvolles Tool zur Patientenselektion, wobei die Infarktvorhersagen
eine bessere Prädiktion zum FIV erlauben und die medianen Differenzen gering sind.
Das Penumbra-Imaging zeigt starke Differenzen der Softwareprogramme untereinander.
Insgesamt wäre eine Standardisierung der Auswertung sinnvoll.