Rofo 2016; 188 - SP401_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581754

Welchen Preis zahlt der Verletzte? Aspekte zur Dosis

S Reske 1
  • 1BG-Kllinikum Bergmannstrost, Klinik für bildgebende Diagnostik und Interventionsradiologie, Halle (Saale)

Kurzfassung: Die Ganzkörper-CT (GKCT) fand in der Akutdiagnostik bei Polytrauma-Patienten im letzten Jahrzehnt weltweit eine rasante Verbreitung und ist inzwischen als primäres Diagnostikum fest etabliert.

Die kurze Untersuchungszeit der GKCT und die hohe Sensitivität bzw. Spezifität für Verletzungen ermöglichen bei frühzeitigem Einsatz eine Effizienzsteigerung der Schockraumversorgung insbesondere in Hinblick auf das Zeitmanagement. So konnten verschiedene Studien einen positiven Einfluss auf das Outcome von Polytrauma-Patienten zeigen.

Demgegenüber steht das Problem der hohen Strahlenexposition der zum Teil sehr jungen Patienten. Zusätzlich kommt es im Rahmen der Indikationsstellung häufig zu einer Übertriage. Das heißt die Patienten werden mit einer GKCT untersucht, sind retrospektiv jedoch nur geringfügig verletzt.

Im Vortrag werden:

1. Verschiedene CT-spezifische Dosisbegriffe erklärt,
2. Wege zur Dosisevaluation von Einzeluntersuchungen und zum Vergleich von verschiedenen Untersuchungen aufgezeigt,
3. Pitfalls bei der Dosisevaluation erläutert,
4. Daten unserer klinikeigenen Dosisevaluation in Bezug zu Dosisreferenzwerten und Daten der Literatur diskutiert sowie
5. diverse Protokoll-Einflussgrößen und ihre Auswirkungen erörtert.

Abschließend wird eine radiologische Schockraum-Verfahrensweise vorgeschlagen mit klinisch an den Patienten adaptiertem Einsatz zweier unterschiedlich optimierter Untersuchungsprotokolle (kurze Untersuchungszeit vs. niedrige Dosis).

Lernziele:

1. Wiederholung CT-spezifischer Dosisbegriffe
2. Ermittlung der Strahlenexposition einer GKCT-Untersuchung und Vergleich mit anderen Untersuchungen / der Literatur
3. Indikationsstellung zur GKCT
4. GKCT-Protokolldesign.