Rofo 2016; 188 - WISS316_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581811

MRT und CT zur Erfassung der Aktivität der Rezidivierenden Polychondritis – Korrelation zwischen bildgebenden und klinischen Parametern

W Thaiss 1, J Hennes 2, K Nikolaou 1, M Horger 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Medizinische Universitätsklinik Tübingen, Innere Medizin II – Rheumatologie, Tübingen

Zielsetzung:

Die Rezidivierende Polychondritis (RP) ist eine seltene autoinflammatorische Erkrankung die sich primär durch einen Knorpelbefall des respiratorischen Systems und Larynx, aber auch vestibulär, okulär und vaskulär manifestiert. Klinisch werden die Aktivität und der Verlauf nach den McAdams Kriterien erfasst. Ziel dieser Studie war die Korrelation von klinischen und serologischen Parametern mit bildgebenden Kriterien, zur nichtinvasiven Einschätzung der Aktivität und Identifikation betroffener Regionen.

Material und Methodik:

In dieser Studie wurden 18 Patienten (8 Frauen, Altersdurchschnitt 49,7 Jahre ± 15,4 SD, Untersuchungszeitraum 2001 – 2014, 14 CT und 8 MRT Untersuchungen) mit klinisch gesicherterer RP und mit mindestens zwei aktiven Episoden retrospektiv hinsichtlich der Inzidenz bildmorphologischer Pathologika in MRT und CT (z.B. Bronchuswanddicke, Kontrastmittelaufnahme, Diffusionsverhalten) als Aktivitätskriterium untersucht. Die bildmorphologischen Parameter wurden mit klinischen Parametern (Dyspnoe, Stridor, Uveitis/Keratitis, Schmerz, Hörminderung) und Entzündungsparametern (BSG, CRP, Fieber) korreliert.

Ergebnisse:

Zwei Patienten zeigten zum Zeitpunkt der Untersuchung weder klinisch noch bildmorphologisch Zeichen der aktiven Krankheitsform. Die klinischen Parameter zeigten eine starke Korrelation mit bildgebenden Parametern (z.B. zunehmende Trachealwanddicke und Dypnoe (r = 0,72, p = 0,08), Kontrastmittelaufnahme laryngeal und tracheal mit Dyspnoe (r = 0,85 bzw. 0,8, p < 0.05)). Die im MRT detektierte Gelenksynovialitis korrelierte mit einem höheren McAdam score (r = 0,83, p < 0.02).

Schlussfolgerungen:

Neben der Erfassung von klinisch inapparenten Lokalisationen der RP Manifestation zeigt dieses größte untersuchte Patientenkollektiv an RP Patienten starke Korrelationen zwischen bildgebenden Parametern und klinischen Markern der aktiven RP. Daher eignen sich CT und MRT sowohl für die initiale Diagnosefindung als auch für die Unterscheidung von aktiven und inaktiven Krankheitsstadien der RP.