Rofo 2016; 188 - RK322_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581820

Fehldiagnosen im Röntgenbild des Thorax

H Kühl 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Essen

Kurzfassung:

Die Röntgenaufnahme des Thorax ist unverändert eine der am häufigsten durchgeführten Untersuchungen im Alltag einer radiologischen Abteilung. Darüber hinaus ist der Röntgen-Thorax nach wie vor in vielen Leitlinien als initiale Bildgebung für das Staging vertreten. Das Thoraxröntgen ist vom Prinzip her eine Projektionsaufnahme, die eine dreidimensionale Struktur zweidimensional abbildet. Damit einher gehen Überlagerungs- und Summationsphänomene, deren Kenntnis essentiell für eine korrekte Befundung ist. Ebenso wichtig ist die Tatsache, dass bei der Erstellung einer Röntgen–Thorax-Aufnahme Fehler gemacht werden können (z.B. Verkippung in der Koronar- und Axialebene), die die Beurteilung der Aufnahme beeinflussen bzw. zur Fehlinterpretation führen können. Bei der Erstellung des Röntgen-Thorax-Befundes sind unterschiedlichste Fehlbefundungen möglich, zumeist bedingt durch die Unkenntnis bzw. das fehlende Erkennen von typischen Befundkonstellationen (Segment- oder Lappen-Atelektasen; Silhouettenphänomene). Für die weitere Abklärung möglicher Befundungsfehler sind die Schnittbildgebungsverfahren des Thorax (im Wesentlichen das CT-Thorax) die Methoden der Wahl. Deren Einsatz muss jedoch unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen geplant werden und erfolgen.

Lernziele:

– Erkennen von möglichen technischen Fehlern in Röntgenaufnahmen des Thorax
– Erkennen von möglichen Fehlerquellen in der Befundung des Röntgenthorax.
– Stufenstrategien im Fehlermanagement.