Rofo 2016; 188 - WISS313_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581867

Prospektiver Vergleich von Bildqualität und Tumordetektion anhand der 3-T Prostata-MRT mit und ohne Verwendung einer Endorektalspule

J Otto 1, M Reiss-Zimmermann 2, G Thörmer 3, A Schaudinn 1, N Garnov 1, J Stolzenburg 4, L Horn 5, M Moche 1, T Kahn 1, H Busse 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Radiologie Erfurt, Erfurt
  • 3Siemens Healthcare GmbH, Erlangen
  • 4Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Urologie, Leipzig
  • 5Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Pathologie, Leipzig

Zielsetzung:

Prospektiver Vergleich von Bildqualität und Detektionsrate eines Prostatakarzinoms (PCa) anhand der 3-T Prostata-MRT mit und ohne Verwendung einer Endorektalspule (ERC) innerhalb desselben Patientenkollektivs.

Material und Methodik:

Nach Zustimmung der lokalen Ethikkommission unterzogen sich 41 konsekutive Patienten mit histopathologisch gesichertem PCa einer erweiterten diagnostischen 3-T MRT, bei der T2- (T2W) und diffusionsgewichtete Bilddaten (DWI) nur mit Oberflächenspulen (SC) sowie durch zusätzlichen Einsatz einer ERC erhoben wurden. Nach Verblindung und Randomisierung der MRT-Daten bewerteten zwei Auswerter (A und B mit Erfahrung aus 70 bzw. 160 3-T Prostatauntersuchungen) in zwei unabhängigen Sitzungen insgesamt 9 bildbezogene Qualitätskriterien zur Lokalisation und Staging eines PCa in fünf Stufen von 5 (exzellent) bis 1 (schlecht). In Anlehnung an die PIRADS v1 Klassifikation wurde jeder malignom-suspekten Läsion ein entsprechender Score für T2W und DWI zugeordnet. Als Goldstandard diente das in Großflächenschnitte aufgearbeitete Prostatektomiepräparat.

Ergebnisse:

Die subjektive Beurteilung aller Bildqualitätskriterien war bei Verwendung einer zusätzlichen ERC signifikant (p < 0.001)höher. Die Anzahl histopathologisch bestätigter Tumorherde war mit ERC für A etwas geringer (74% vs. 78%) und für B höher (86% vs. 71%). Die korrekte, patientenbasierte Detektion eines PCa war mit ERC für B signifikant höher (98% vs. 76%, p < 0.005) und für A nicht-signifikant höher (85% vs. 78%, p = 0.375).

Schlussfolgerungen:

Der Einsatz einer zusätzlichen Endorektalspule zur Detektion eines PCa bei 3-T ist der alleinigen Verwendung von Oberflächenspulen nicht überlegen.