Rofo 2016; 188 - RK319_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581876

MR-gesteuerte Interventionen an der Prostata

J Otto 1, A Schaudinn 1, N Linder 1, R Ganzer 2, J Stolzenburg 2, L Horn 3, N Garnov 1, T Kahn 1, M Moche 1, H Busse 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Urologie, Leipzig
  • 3Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Pathologie, Leipzig

Kurzfassung:

Die Magnetresonanztomografie (MRT) besitzt gegenwärtig einen hohen Stellenwert für die Planung, Steuerung und Kontrolle von Prostatabiopsien. Die im MRT als tumorsuspekt klassifizierten (Index-)Läsionen können dabei unter Verwendung passiver oder robotischer Assistenzsysteme über einen transrektalen, transperinealen oder transglutealen Zugangsweg MR-gestützt biopsiert werden. Alternativ kommen erweiterte Methoden einer transrektalen Ultraschall-gestützten Biopsie zum Einsatz, bei denen die zuvor erhobenen MRT-Informationen kognitiv oder über eine leistungsstarke Bildverarbeitung mit den Echtzeit-Ultraschalldaten fusioniert werden. Neben den klinisch etablierten MR-Biopsien wird die MRT auch zunehmend für die lokale Ablation eines histologisch gesicherten, meist unifokalem Prostatakarzinoms herangezogen. Zur Anwendung kommen hier meist thermische Verfahren wie z.B. der hochintensive fokussierte Ultraschall oder die Laser- bzw. Kryoablation. Ziel dieser Ablationsverfahren ist eine dem operativen Vorgehen gleichwertige onkologische Sicherheit unter Minimierung der peri-interventionellen Risiken wie Inkontinenz und erektile Dysfunktion.

Lernziele:

– Kenntnis über die Besonderheiten und Limitationen verschiedener Verfahren zur MR-gestützten Prostatabiopsie
– Einsatzmöglichkeiten und Besonderheiten passiver und robotischer Interventionshilfen
– Kenntnis über MR-geführte lokale Ablationsverfahren bei histologisch gesichertem Prostatakarzinom sowie des bisherigen klinischen Outcomes in Bezug auf ihre onkologische Sicherheit