Rofo 2016; 188 - RK419_6
DOI: 10.1055/s-0036-1581890

Integrierte Diagnostik der Harnwege: Urologische Perspektive

U Müller-Lisse 1, U Mueller-Lisse 2
  • 1Interdisziplinäres Onkologisches Zentrum München, Urologie, München
  • 2Klinikum der Universität München, Radiologie, München

Kurzfassung:

Bei der Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle von Erkrankungen der ableitenden Harnwege setzen Urologen und Radiologen verschiedene invasive und nicht-invasive bildgebende Untersuchungsverfahren ein. Ultrasonografie (US), Zysturethrografie (CUG), retrograde Ureteropyelografie (RUP) und Ureterorenoskopie (URS) werden überwiegend von Urologen durchgeführt, oft zusammen mit endoskopischen Verfahren. Diese Verfahren bieten neben der bildgebenden Diagnostik ggf. auch Möglichkeiten für bildgesteuerte Eingriffe wie z.B. Biopsien oder das Einbringen von Kathetern oder Drainagen. CT-Urografie (CTU) und Magnetresonanztomografie (MRT) ergänzen als radiologische Verfahren die urologische Diagnostik und Therapiekontrolle. Besonders wichtig ist dabei die Bildinformation über die Nachbarorgane und umgebenden Gewebe der Nieren und ableitenden Harnwege. Insbesondere bei Tumorleiden ergänzen und bedingen sich die verschiedenen urologischen und radiologischen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren gegenseitig. Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei denen bildgebende Verfahren in der Praxis eine besondere Rolle in Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle spielen, sind vor allem Tumorleiden und Verletzungen, seltener Entzündungen, Infekte, Anlageanomalien und Missbildungen.

Lernziele:

– Verständnis urologischer Untersuchungsmöglichkeiten und ihrer Bedeutung bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege im klinischen Kontext
– Erkennen der Möglichkeiten und Grenzen urologischer Diagnostik und Therapie der ableitenden Harnwege anhand von Fallbeispielen und Literatur