Rofo 2016; 188 - WISS308_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581915

Wohin sollten wir unsere Vorlesungen entwickeln? – Auswertung einer Umfrage zu Mediennutzung und Vorlesungsverhalten unter Studierenden in der radiologischen Hauptvorlesung der Universität Magdeburg

J Jürgens 1, G Neumann 1, K Werwick 2, C Furth 1, P Stieger 3, H Amthauer 1, J Ricke 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 2Universitätsklinikum Magdeburg, Studiendekanat, Magdeburg
  • 3Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Kardiologie, Magdeburg

Zielsetzung:

Nachdem die DRG im Hinblick auf gut ausgebildeten Nachwuchs Lernziele für das Medizinstudium in Deutschland in einem Curriculum fixiert hat sollte nun die Form der Lehre ins Blickfeld rücken. Das Konzept der klassischen Vorlesung wird in Zeiten von e-Books, Youtube und e-Learning häufig als überholt kritisiert. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung von Mediennutzung und Vorlesungsverhalten zur Analyse von Optimierungsmöglichkeiten von radiologischen Vorlesungen.

Material und Methodik:

Zu Beginn der radiologischen Hauptvorlesung im 3. Studienjahr wurde ein Fragebogen ausgeteilt und von den Studierenden ausgefüllt. Erstellung und Auswertung des Fragebogens erfolgten mittels EvaSys (ElectricPaper).

Ergebnisse:

Von 214 möglichen Studierenden besuchten 103 (48%) die radiologische Vorlesung. Von diesen gaben 99 (96%) den ausgefüllten Fragebogen ab. 95% besitzen ein Smartphone, 93% einen WhatsApp- und 86% einen Facebook-Account. Während im privaten täglichen Umfeld Facebook und WhatsApp dominieren, steht in der universitären Kommunikation Email vorn, wobei hier keinerlei tägliche Kommunikation angegeben wird. 52% wünschen sich in Vorlesungen mehr Interaktionsmöglichkeiten. Vorlesungshandouts werden eher ausgedruckt (60%) als auf ein Tablet geladen (20,2%). 46% begrüßen den Einsatz sozialer Netzwerke für die Lehre, 19,4% wünschen sich mehr Interaktion mit Lehrenden über soziale Netzwerke und 34% geben an, dass Aktionen in sozialen Netzwerken motivieren, sich mit einem Fachgebiet zu beschäftigen. 51,1% lernen gerne mit elektronischen Materialien und 48% denken, dass e-Learning zu wenig im Medizinstudium eingesetzt wird.

Schlussfolgerungen:

Um Studenten vermehrt für die Radiologie zu begeistern sollte die Nutzung neuer Medien (wie sozialer Netzwerke und e-Learning) und neuer Techniken (wie TED oder andere Interaktionsmöglichkeiten) für Vorlesungen genutzt werden. Daneben ist eine intensivere Kommunikation wichtig.