Pneumologie 2016; 70 - P15
DOI: 10.1055/s-0036-1583506

Pulmonale Ballonangioplastie (BPA) zur Behandlung von Patienten mit inoperabler chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH)

CB Wiedenroth 1, A Breithecker 1, M Haas 1, S Guth 1, A Ghofrani 1, E Mayer 1, C Liebetrau 1
  • 1Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim, Deutschland

Einleitung:

Der Spontanverlauf einer chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) ähnelt dem einer malignen Erkrankung. Bis zu 1/3 dieser Patienten sind bei Diagnosestellung inoperabel. Die spezifisch-medikamentöse Therapie verbessert die pulmonale Hämodynamik, führt jedoch klinisch oft nur zu einer unzureichenden Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit. Die pulmonale Ballonangioplastie (BPA) steht inzwischen als interventionelle Behandlungsoption für inoperable CTEPH-Patienten zur Verfügung. Die ersten Berichte über die klinischen und hämodynamischen Frühergebnisse sind vielversprechend. Langzeitdaten größerer Patientengruppen stehen derzeit noch aus.

Methoden:

Seit März 2014 wird die BPA in unserem Zentrum durchgeführt. Bis Februar 2016 wurden an insgesamt 69 Patienten 262 Prozeduren vorgenommen. Von diesen Patienten wurden bislang 14 Patienten zur 6 Monats-Verlaufskontrolle gesehen.

Ergebnisse:

Das mittlere Alter lag bei 65 Jahren. Die mittlere WHO-Funktionsklasse war 3,2 bei einem mittleren nt-pro-BNP von 1140 pg/ml. Die pulmonale Hämodynamik in Ruhe zeigte im Mittel einen mittleren Pulmonalisdruck (PAm) von 37 mmHg bei einem Herzindex (CI) von 2,6 l/min/m2 und einen pulmonalvaskulären Widerstand (PVR) von 456 dyn*s/cm5. Unter Belastung lag der PAm im Mittel bei 57 mmHg, der CI bei 3,1 l/min/m2 und der PVR bei 568 dyn*s/cm5.

Bei der 6-Monats-Kontrolle berichteten die Patienten von einer deutlichen Besserung ihrer Belastbarkeit mit einer mittleren WHO-Funktionsklasse von 1,9 bei einem mittleren nt-pro-BNP von 269 pg/ml. Die pulmonale Hämodynamik zeigte sich ebenfalls gebessert mit folgenden Werten in Ruhe: PAm 30 mmHg, CI 2,5 l/min/m2, PVR 359 dyn*s/cm5. Unter Belastung zeigte sich insbesondere eine Besserung der Steigerung des CI: PAm 53,7 mmHg, CI 3,7 l/min/m2, PVR 413 dyn*s/cm5.

Die Mortalität der BPA in Bezug auf alle im Zentrum behandelten Patienten lag bei 1,4%.

Diskussion:

Die BPA ist eine wertvolle Therapieoption mit geringem Risiko für Patienten mit inoperabler CTEPH.