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DOI: 10.1055/s-0036-1584447
Neuroprotektive Wirkung von Sideritis-scardica-Extrakten auf Caenorhabditis elegans, einem Modellorganismus für neurodegenerative Erkrankungen
Sideritis scardica Griseb. (Lamiaceae), bekannt als Griechischer Bergtee, ist auf der Balkan-Halbinsel beheimatet. Über eine Wirkung von hydroalkoholischen Extrakten gegen Charakteristika der Alzheimer- und Parkinsonerkrankung wurde bereits berichtet. So verbesserte eine Behandlung mit S.-scardica-Extrakten die kognitive Leistung von Mäusen im Morris-Wasserlabyrinth [1], aber auch eine Reduktion der Aggregation von β-Amyloid- und α-Synuclein-Peptiden in C. elegans konnte gezeigt werden [2]. Daran anknüpfend wurden 4 S.-scardica-Extrakte unterschiedlicher Polarität (H2O; 20%, 50%, 70% EtOH) im C.-elegans-Modell auf ihre Fähigkeit getestet, eine Aβ-induzierte kognitive Dysfunktion zu beheben und neuroprotektiv auf dopaminerge Neuronen zu wirken. Der transgene Stamm CL2355 exprimiert pan-neuronal humanes Aβ, was zu einer Neurodegeneration bzw. Dysfunktion von neuronal kontrolliertem Verhalten wie der Chemotaxis führt. Das Ausmaß der chemotaktischen Bewegung zu einem Anlockungsmittel war in den behandelten Gruppen signifikant höher als in der Kontrolle. Zudem konnte eine Konzentrationsabhängigkeit beobachtet werden. Der transgene C.-elegans-Stamm BZ555 exprimiert GFP in den dopaminergen Neuronen. Eine selektive Schädigung dieser Nervenzellen mit 6-Hydroxydopamin, welches auch eine Rolle in der Parkinson-Pathogenese spielt [3], lässt sich mithilfe der Fluoreszenzmikroskopie quantifizieren. Die 6-OHDA-induzierte Neurodegeneration konnte durch die Behandlung mit S.-scardica-Extrakten signifikant reduziert werden. In beiden Assays war der 50% ethanolische Extrakt der wirksamste. Die Ergebnisse zeigen, dass Sideritis scardica vielfältige neuroprotektive Mechanismen besitzt, was die Pflanze erneut für die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen interessant macht.
[1] Feistel B et al. Planta Med 2013; 79: 1142 (79-PB9)
[2] Heiner F et al. Planta Med 2015; 81: PW_127
[3] Jellinger K et al. J Neural Transm 1995; 46: 297 – 314