Einleitung: Das Zusammenspiel von Endoskopie und Chirurgie wird durch multimodale Therapieansätze
und dem Wissen der stadiengerechten Tumortherapie zunehmend wichtiger. Gleichzeitig
wird es aufgrund fehlender personeller und zeitlicher Ressourcen schwierig, Endoskopie
und Chirurgie an einer Fachabteilung anzubieten.
Methodik: Ein einseitiger Fragebogen wird postalisch an alle chirurgischen Abteilungen (n =
115) Österreichs gesandt. Insgesamt sollen 7 Fragen beantwortet werden, wobei sich
4 Fragen speziell mit der Endosonografie beschäftigen. Nach der Zusendung erfolgt
ein elektronischer Reminder, mit Bitte um Mitwirken an der Befragung. Die ausgefühlten
Fragebögen werden mittels vorfrankiertem Rücksendekuverts an unsere Gruppe zurückgesendet.
Ergebnisse: Die Rücklaufqoute beträgt 63,5% (n = 73) und teilt sich zu 67% auf Standardkrankenhäuser,
25% Schwerpunktkrankenhäuser und 8% Zentralkrankenhäuser auf. Gastroskopie und Coloskopie
werden an 94,5% (n = 69) der chirurgischen Abteilungen angeboten. Die Möglichkeit,
eine Endosonografie am oberen Gastrointestinaltrakt durchführen zu können, besteht
bei 49,3% der teilnehmenden Standorten, wobei nur 8,2% der chirurgischen Abteilungen
(n = 6) die Technik selbst anbietet. Die Ergebnisse der Befragung zum chirurgischen
Leistungsspektrum zeigt, dass 89% (n = 65) der Abteilungen Eingriffe bei Magenkarzinomen
durchführen, und 52% (n = 38) Resektionen bei Pankreaskarzinomen anbieten!
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen, dass es eine sehr hohe Rate an Standorten
mit chirurgischen Endoskopieeinheiten gibt. Das Spektrum von spezialisierten Techniken,
wie beispielsweise der Endosonografie ist jedoch nur zu einem geringen Ausmaß im chirurgischen
Leistungsspektrum zu finden. Aufgrund der vielen Schnittpunkte zwischen Endoskopie
und Chirurgie in Diagnostik und Therapie befürworten wir ein verstärktes Engagement
der chirurgischen Gesellschaften im Bereich der Endoskopie. Die Divergenz zwischen
operativem Spektrum und endosonografischen Möglichkeiten der Standorte ist in unserer
Befragung besonders auffallend. Speziell als prätherapeutisches Diagnostikum bei z.B.
Magenkarzinomen ist eine Endosonografie einzufordern, um die stadiengerechte Therapie
gewährleisten zu können.