Einleitung: Die Endobarrier Therapie ist eine innovative interventionelle Therapieoption für
adipöse Menschen mit Typ 2 Diabetes. Viele dieser Menschen entwickeln wohl als Folge
einer nicht alkoholischen Fettleber (NAFLD) eine oft höhergradige Leberfibrose.
Ziele: Unser Ziel war es, retrospektiv den Einfluss der Endobarrier Therapie auf den Fibrosegrad
sowie auf den Steatosegrad der Leber zu untersuchen.
Methodik: 20 Patienten wurden während der gesamten Tragedauer eines Endobarriers regelmäßig
untersucht. Neben der Dokumentation von metabolischen Parametern erfolgte jeweils
eine „Fibroscan“ Untersuchung, eine nichtinvasiven, ultraschallbasierte transiente
Leber-Elastografie. Die Untersuchungen fanden zum Zeitpunkt der Implantation, und
nach etwa 0.5, 3.5, 7, 9 und 13 Monaten statt. Mittels Fibroscan wurden die Lebersteifigkeit
als Maß für den Fibrosegrad der Leber sowie der controlled attenuation parameter (CAP)
als Maß für den Steatosegrad erfasst.
Ergebnis: 14 von 20 Patienten hatten zu Beginn der Endobarrier Therapie eine erhöhte Lebersteifigkeit,
entsprechend einem Fibrosegrad 2 – 4. Bei diesen Patienten reduzierte sich die Lebersteifigkeit
bereits nach 3.5 Monaten signifikant. Nach 13 Monaten war die Lebersteifigkeit von
13,3 ± 1,7 kPa auf 7,9 ± 1,3 kPa gesunken (p < 0,01). In den meisten Fällen kam es
sogar zu einer Normalisierung der initial pathologischen Werte. Der controlled attenuation
parameter (CAP) als Maß für die Steatosis, war während des gesamten Beobachtungszeitraums
bei allen erfassten Patienten stark erhöht. Leichte Verbesserungen zeigten sich nach
3.5 und 9 Monaten von 357 ± 10 dB/m auf 300 ± 11 dB/m (p < 0,01) bzw. auf 297 ± 14
dB/m (p < 0,01).
Schlussfolgerung: Wir zeigen erstmals, dass eine Therapie mittels Endobarrier bei Patienten mit Typ
2 Diabetes und Leberfibrose den Fibrosegrad der Leber deutlich verbessert und in vielen
Fällen normalisiert.