Hintergrund: Die Diagnose „Zwerchfellhochstand“ wird häufig als Grund für eine unklare Belastungsdyspnoe
verkannt. Die Einschränkung der Lebensqualität ist für die Betroffenen erheblich.
Häufig bleibt die Ursache der Zwerchfellparese ungeklärt. Unter konservativen Maßnahmen
kommt es nur zu einer minimalen Verbesserung, so dass die operative Versorgung und
Ihre Ergebnisse in den Vordergrund rücken.
Material und Methoden: Von 02/2008 bis 04/2016 wurden 46 Pat. aufgrund eines Zwerchfellhochstandes operativ
versorgt. Von 02/2008 bis 03/2010 erfolgte bei 11 Pat. eine einseitige Zwerchfellraffung
mittels partieller Zwerchfellresektion mit anschließender Matratzennaht. Ab 04/2010
bis 04/2016 erfolgte bei 36 Pat. zusätzlich die Implantation eines Polypropylene-Netzes
subdiaphragmal. Alle Pat. wurden prä- und postoperativ bezüglich ihrer Lungenfunktion
evaluiert.
Ergebnis:.
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Präoperativ zeigt sich besonders im Liegen, entsprechend der Klinik, eine Einschränkung
der FEV1: Δ FEV 1 sitzend/liegend: 13,5 Prozentpunkte (PP)
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Die postoperative Verlaufskontrolle nach 3 Monaten zeigt eine Verbesserung der FEV1
im Sitzen um 6,5 PP und im Liegen um 12,1 PP.
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Vergleicht man die Gruppen ohne bzw. mit Netzimplantation, verbessert sich die FEV1
im Sitzen nach 3 Monaten um 3,8 PP bzw. 8,6 PP und im Liegen um 6,5 PP bzw. 15,2 PP.
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Die 6-Minuten-Gehstrecke nimmt im Mittel von 401 m präoperativ auf 474 m nach 3 Monaten
und 524 m nach 12 Monaten zu.
Schlussfolgerung: Die operative Versorgung führt zu einer klinisch signifikanten Verbesserung der Lungenfunktion
und der Belastbarkeit von 20 – 30% der Ausgangswerte. Die Verstärkung des gelähmten
und verkürzten Zwerchfells scheint eine Verbesserung der Ergebnisse im Vergleich zur
reinen Naht zu ermöglichen.