Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P002
DOI: 10.1055/s-0036-1592662

Therapiealgorithmus und Outcome bei Her2-positiv metastasiertem Mammakarzinom in den Jahren 2010 bis 2015 an der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf

C Deeken 1, M Röper 1, LM Schneider 1, J Salmen 1, S Meznaric 1, J Hoffmann 1, T Fehm 1, E Ruckhäberle 1
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf/Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland

Hintergrund: National und international existieren kontroverse Angaben zur Therapie und zur Prognose des metastasierten Mammakarzinoms (MBC).

Als Mitglied des Praegnantnetzwerkes legen wir erste Ergebnisse zur Behandlungsqualität von Her2-positiven Mammakarzinomen am Uniklinikum Düsseldorf vor.

Methoden/Materialien: Es wurde eine Excel Datenbank angelegt, in der patientenspezifische und therapiespezifische Befunde der behandelten Patienten eingegeben wurden. Insgesamt wurden vom 01.01.2010 – 31.12.2015 412 PatientInnen (3 männlich,309 weiblich) mit MBC erfasst und mithilfe von SPSS Statistics (IBM) ausgewertet.

Ergebnisse: 59% der PatientInnen sind bei Erstdiagnose Hormonrezeptor (HR) positiv, 18,7% triple-positiv, 7% Her2-positiv/HR negativ und 12,4% triple-negativ. Bei 3% der PatientInnen ist der Rezeptorstatus unklar.

Von 105 Her2-positiven PatientInnen sind 40% primär, 70% sekundär metastasiert. Bei nur 2,3% der primär Metastasierten sind im Verlauf der Erkrankung weitere Metastasen aufgetreten. In beiden Gruppen treten ossäre Metastasen am häufigsten (60%) auf – gefolgt von hepatischen (46%). 26% weisen cerebrale Metastasierungen (5% primäre Metastasen, 21% sekundäre) auf.

82% der PatientInnen mit Her2-positivem MBC wurden mit Trastuzumab behandelt, 28,4% erhielten primär oder im weiteren Verlauf eine duale Blockade mit Pertuzumab. 40% bekamen Lapatinib, davon 47% in Kombination mit Capecitabine, 27,5% mit Trastuzumab, 10% mit Vinorelbin, 17,5% mit einer endokrinen Therapie, 7,5% mit Paclitaxel und 5% mit Docetaxel.

Das mittlere Gesamtüberleben in unserem Kollektiv betrug 29 Monate (CI 1 – 135 Monate).

21% der PatientInnen sind am Ende des Beobachtungszeitraumes bereits verstorben, 42% leben, bei 35% liegen keine aktuellen Angaben vor.

Zusammenfassung: Mit der Zulassung neuer zielgerichteter Therapien lässt sich die Prognose der Her2-positiven PatientInnen deutlich verbessern. Einzelfälle von langzeitüberlebenden PatientInnen werden in der Präsentation vorgestellt.