Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P006
DOI: 10.1055/s-0036-1592666

LOXL4- Expression und ihre klinisch-pathologische Bedeutung bei Mammakarzinomen: eine immunhistochemische Analyse

C Kademann 1, ES Quabius 2, V Serke 1, I Alkatout 3, A Venners 3, W Klapper 4, M Bauer 3, N Arnold 3, T Görögh 1
  • 1Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie/CAU, Kiel, Deutschland
  • 2Institut für Immunologie/CAU, Kiel, Deutschland
  • 3Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe/CAU, Kiel, Deutschland
  • 4Institut für Pathologie/CAU, Kiel, Deutschland

Zielsetzung: Es wurde die Expression eines Isotyps der Lysyl-Oxidase (LO)-Familie LOXL4 bei Mammakarzinomen, sowie deren diagnostische und prognostische Aussagekraft als Tumormarker mittels immunhistochemischer Färbung untersucht.

Materialien: 390 Gewebeproben und deren klinisch- pathologische Daten (TNM-Stadium, Tumorgrading, Östrogenrezeptor-, Progestoronrezeptor-, Her2/neu-Status, Follow up) standen für die immunhistochemische Analyse der LOXL4-Expression auf Proteinebene zur Verfügung.

Methoden: Zur Freilegung des Antigens in Formalin-fixiertem Gewebe erfolgte eine Antigendemaskierung durch Kochen in 10 mM Citratpuffer (pH 6,0). LOXL4 wurde mittels eines in-house monoklonalen Antikörpers und anschließender Biotin-Streptaviden-Methode nachgewiesen und lichtmikroskopisch ausgewertet. Die Antikörper-Reaktivität wurde mithilfe eines semiquantitativen Maßstabs (negativ, leichte, moderate, starke Expression) bestimmt. Die Software SPSS 20.0 wurde für die statistische Auswertung verwendet. Die Korrelation der LOXL4-Expressionsstärke mit klinisch- pathologischen Daten wurde mit dem Chi-Quadrat-Test nach Pearson und dem Likelihood-Quotienten berechnet. Der Einfluss auf das Gesamtüberleben wurde mit der Kaplan-Meier-Methode beschrieben.

Ergebnisse: 377 der 379 (99,5%) primären Mammakarzinomproben und 4 der 11 (36,4%) Tumor- in-situ-Proben wiesen eine positive LOXL4-Färbung auf. Die LOXL4-Expressionsstärke korrelierte hoch signifikant mit dem Tumorstadium (p < 0,001), Nodalstatus (p < 0,001), Metastasenstatus (p < 0,001) und Gesamtüberleben (p < 0,001). Zusätzlich wurde eine hoch signifikante Abhängigkeit der LOXL4-Expression und dem Östrogenrezeptor-, dem Progesteronrezeptor- und dem Her2/neu-Status (p < 0,001) gemessen am Gesamtüberleben nachgewiesen.

Zusammmenfassung: Der diagnostische und prognostische Wert des LOXL4-Antigens als Tumormarker konnte nachgewiesen werden. Damit erweist sich der immunhistochemische Nachweis von LOXL4 als ein geeignetes Instrument zur Selektion von Hochrisikopatienten und zur Bewertung der Tumoraggressivität eines Mammakarzinoms.