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DOI: 10.1055/s-0036-1592707
Therapiealgorithmus und Outcome bei metastasiertem Mammakarzinom mit Hormonrezeptor-positivem Status an der Frauenklinik der Universität Düsseldorf in den Jahren 2010 – 2015
Zielsetzung: Bislang gibt es wenig Daten über den Therapie- und Erkrankungsverlauf bei metastasierten Mammakarzinomen (MBC). Als Mitglied des PRAEGNANT-Netzwerkes legen wir erste Ergebnisse zur Behandlungsqualität von Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom an der Frauenklinik der Universität Düsseldorf vor.
Material und Methoden: Es wurde eine Excel-Datenbank angelegt, in die patienten- und therapiespezifische Befunde der behandelten Patienten/-innen eingegeben wurden. Insgesamt wurden vom 01.01.2010 – 31.12.2015 412 Patienten/-innen (3 männlich, 309 weiblich) mit MBC erfasst und die Daten mithilfe von SPSS Statistics (IBM) ausgewertet.
Ergebnisse: Von den 412 untersuchten Patienten/-innen wiesen 320 (77,7%) einen Hormonrezeptor-positiven Primärtumor auf (inklusive 18,7% triple positiven), 12,4% waren triple negativ und 7% Her2-positiv. Während 34,5% primär metastasiert (PM) waren, entwickelten 65,5% diese erst sekundär (SM). Die häufigsten Lokalisationen der Metastasen waren Knochen und Leber gefolgt von Lunge (PM) bzw. Lymphknoten (SM). In 19,1% der Fälle kam es zu einem Rezeptorswitch zwischen Primarius und Metastase.
Das mittlere Gesamtüberleben unserer Patienten betrug 91,8 Monate.
In der palliativen Situation bekamen 71,8% der Patienten/-innen eine endokrine Therapie, davon erhielten 56% einen Aromataseinhibitor, jeweils 20% Tamoxifen oder Fulvestrant und 4% Exemestan + Everolimus. 66,9% bekamen eine Chemotherapie. Am häufigsten verordnet wurden hier Paclitaxel 26,9% (hiervon ca. 1/3 im Kombination mit Bevacizumab) und Capecitabin 20,6%. Im Median erhielten die Patienten/-innen eine Linie endokrine Therapie (Mittelwert 1,15) und eine Line Chemotherapie (Mittelwert 1,38).
Zusammenfassung: Aufgrund der hohen Zahl an medikamentösen Therapieoptionen haben Hormonrezeptor-positive MBC Patienten/-innen insgesamt eine gute Prognose.