Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P106
DOI: 10.1055/s-0036-1592715

Immunhistochemische Analyse der LOXL-4 Expression und ihre klinisch-pathologische Relevanz bei Ovarialkarzinomen

V Serke 1, ES Quabius 2, C Kademann 1, I Alkatout 3, N Jüngling 3, M van Mackelenbergh 3, W Klapper 4, T Görögh 1
  • 1Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie/CAU, Kiel, Deutschland
  • 2Institut für Immunologie/CAU, Kiel, Deutschland
  • 3Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe/CAU, Kiel, Deutschland
  • 4Institut für Pathologie/CAU, Kiel, Deutschland

Zielsetzung: In der vorliegenden Studie soll die Expression einer Lysyloxidase (LO)-Isoform (LOXL-4) bei Ovarialkarzinomen untersucht und die Ergebnisse mit den klinisch-pathologischen Parametern in Bezug gesetzt werden, um eine mögliche diagnostische und prognostische Wertigkeit zu überprüfen.

Materialien: Für die immunhistochemische Analyse der LOXL-4 Expression wurden 432 Gewebeproben von 108 Patientinnen (mittleres Alter: 62,61 ± 11,8 Jahre; Range 26 – 88 Jahre; Median: 61,5 Jahre) mit vor Therapiebeginn histopathologisch gesicherten serös/papillären Ovarialkarzinomen untersucht und mit deren klinisch-pathologischen Daten vergleichend analysiert.

Methoden: Von jeder Patientin wurden 4 Gewebeproben entnommen und die LOXL4-Färbung als Mittelwert pro Patientin ermittelt (n = 104).

Die Freilegung des Antigens Formalin-fixierter Proben erfolgte mittels Mikrowellenmethode in 10mM Citratpuffer (pH 6,0).

Durch einen in-house monoklonalen anti-LOXL4-Antikörper und anschließender Biotin-Streptavidin-Methode wurde LOXL4 nachgewiesen und lichtmikroskopisch, semiquantitativ (negative, schwache, mittlere und starke Expression) ausgewertet.

Die ermittelten LOXL-4 Expressionen wurden in Relation zu ihren FIGO-Klassifizierungen und dem Tumorgrading mittels Kreuztabellen und dem Exakten Test nach Fisher analysiert.

Rezidivfreies- und Gesamtüberleben wurden mittels Kaplan-Meier-Methode untersucht.

Ergebnisse: 101 (97,1%) der 104 Ovarialkarzinomen zeigten eine LOXL-4 Positivität.

Die LOXL4-Expressionsstärke korreliert signifikant sowohl mit dem Tumograding (p = 0,018) als auch mit der FIGO-Klassifizierung (p = 0,011).

Zusammenfassung: LOXL-4 ist ein Subtyp der LO-Enzymfamilie. Sie gehört zur Klasse der kupferabhängigen Amin-Oxidasen und spielt bei der Bildung der Extrazellulärmatrix eine wichtige Rolle.

In dieser Studie ließ sich zwischen dem histopatholigischen Tumorgrading und der LOXL-4 Expression ein signifikanter Zusammenhang nachweisen.

Weitere diagnostische und prognostische Bedeutungen des Antikörpers werden derzeit noch analysiert, um dessen Repräsentativität als Tumormarker für Ovarialkarzinome eingehend zu überprüfen.