Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P108
DOI: 10.1055/s-0036-1592717

Expression von Sialyl Lewis a, Sialyl Lewis x, Lewis y, Galectin 3, Galectin 7, Stahmin 1 sowie p16 bei zervikalen intraepithelialen Neoplasien

TM Kolben 1, F Kraft 1, T Kolben 1, C Dannecker 1, C Goess 1, E Schmoeckel 2, D Mayr 2, S Mahner 1, U Jeschke 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, Großhadern, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, München, Deutschland
  • 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Pathologie, München, Deutschland

Zielsetzung: Gemäß der dreiklassigen Einteilung der zervikalen intraepithelialen Neoplasie (CIN) stellt lediglich die CIN 3 die Indikation zur Konisation dar, wohingegen Patientinnen mit CIN 2 zunächst beobachtet werden können. In der zweiklassigen WHO-Einteilung wird die CIN 2 jedoch zur hochgradigen Dysplasie gezählt und fordert ebenfalls die Operation. Da die Konisation mit diversen Risiken wie Frühgeburtlichkeit einhergeht, ist das Ziel der vorliegenden Studie die Analyse unterschiedlicher Markerexpressionen in Abhängigkeit vom Dysplasiegrad, um entsprechend einer einheitlichen Einteilung die weitere klinische Konsequenz ableiten zu können.

Methoden: Biopsien mit gesundem Zervixgewebe, sowie CIN 1 – 3 (n = 128) wurden immunhistochemisch mit den Antikörpern Sialyl Lewis a, Sialyl Lewis x, Lewis y, Galectin 3, Galectin 7, Stahmin 1 sowie p16 gefärbt und nach einem semi-quantitativen Score nach Remmele and Stegner (IRS) ausgewertet.

Ergebnisse: Der IRS der Stathmin 1 Färbung war signifikant höher in CIN 3 verglichen mit ≤ CIN 2 (p = 0,01) Gewebe. Sialyl Lewis x und Galectin 7 zeigten einen signifikant niedrigeren IRS bei CIN 3 verglichen mit ≤ CIN 2 Proben (p = 0,001, p < 0,01). Bei der Galectin 3 Färbung war die Intensität der Kernfärbung in CIN 3 signifikant schwächer (p < 0,01) als in ≤ CIN 2 Proben, wohingegen die Cytosolfärbung signifikant stärker in CIN3 Gewebe war (p < 0,01).

Sialyl Lewis a wies in CIN 2 eine disseminierte Verteilung auf, wohingegen bei der CIN 3 signifikant häufiger nur der apikale Teil des Epithels gefärbt war (p = 0,01).

Schlussfolgerung: Das Färbeverhalten der CIN 2 unterscheidet sich signifikant von dem der CIN 3 und unterstützt somit die dreiklassige Einteilung der CIN.