Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P109
DOI: 10.1055/s-0036-1592718

Analyse von 433 VIN und 81 Vulvarkazinomen auf HPV-DNA und -Typ in Deutschland

C Blazejak 1, V Küppers 1, 2, M Hampl 1
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Düsseldorf, Deutschland
  • 2Zytologisches Labor – Dysplasie-Sprechstunde, Düsseldorf, Deutschland

Zielsetzung: Maligne und prämaligne Läsionen der Vulva zeigen während der letzten Dekaden eine steigende Inzidenz in Deutschland. Während das differenzierte VIN häufig HPV-unabhängig entsteht, ist das häufigere undifferenzierte VIN meist HPV-induziert. Prämaligne und maligne Läsionen wurden auf auf HPV-Infektion und -Typ untersucht, um den Anteil an HPV-induzierten Läsionen zu bestimmen.

Materialien: Von 1997 bis 2012 wurden die klinischen Daten von 599 Patientinnen erhoben und anhand der Läsion selektiert.

Methoden: Es wurden 433 VIN und 81 PEC hinsichtlich Histopathologie, HPV-Infektion, Patientinnenalter und Lokalisation untersucht.

Ergebnisse: Unter 433 VIN fanden sich 16 (3,7%) low-risk-Infektionen, 330 (76,2%) high-risk-Infektionen und 44 (10,2%) Mischinfektionen, 43 (9,9%) waren HPV-negativ. Die häufigsten HPV-Typen waren 16 (82,1%) und 33 (8,2%).

Unter 81 PEC fanden sich 7 (8,6%) low-risk-Infektionen, 30 (37%) high-risk-Infektionen und 7 (8,6%) Mischinfektionen, 37 (45,7%) waren HPV-negativ. Die häufigsten HPV-Typen waren 16 (59,1%), 33 und 6 (jeweils 13,6%). Das Durchschnittsalter der 81 Fälle war 52,8 Jahre. 50 (61,7%) Patientinnen waren jünger als 56 Jahre. Bei den unter 56-Jährigen waren 44% HPV-negativ, über 56 48,4%.

Zusammenfassung: Über 50% der Karzinome waren HPV-positiv, sowohl über, als auch unter 56 Jahren. Weiterhin waren 90,1% der VIN HPV-positiv, dies unterstreicht die Rolle von HPV, insbesondere HPV-16. Weiterhin gilt VIN gemeinhin als Präkanzerose, somit zeigt sich großes Präventionspotential. Das Durchschnittsalter von 52,8 Jahren der Krebspatientinnen unterstreicht die Tendenz zu jüngeren Patientinnen in Deutschland mit invasiven Karzinomen (Hampl et al., Obstet Gynecol 2008).