Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P115
DOI: 10.1055/s-0036-1592724

Nachweis disseminierter Tumorzellen im Knochenmark von Männern mit Mammakarzinom im Frühstadium

A Hartkopf 1, T Fehm 2, M Hahn 3, C Walter 3, M Wallwiener 4, FA Taran 1, S Brucker 3
  • 1University of Tuebingen, Tübingen, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik, Duesseldorf, Deutschland
  • 3Frauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 4Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland

Hintergrund: Brustkrebs ist bei Männern eine seltene Erkrankung. Therapie und Diagnostik orientieren sich daher an der Behandlung von Frauen mit Mammakarzinom. Hier ist der Nachweis disseminierter Tumorzellen (DTZ) im Knochenmark mit einer schlechteren Prognose vergesellschaftet. Ziel dieser Studie war daher die Analyse der Prävalenz und prognostischen Bedeutung von DTZs bei Männern, die an einem Mammakarzinom im Frühstadium erkrankt sind.

Methodik: Bei männlichen Patienten, die zwischen Januar 2001 und April 2015 an Brustkrebs im Frühstadium (T1 – 4, N0 – 2, M0) erkrankt sind wurde eine Knochenmarks-Biopsie im Rahmen der Primäroperation durchgeführt. DTZs wurden mittels Immunzytochemie (Panzytokeratin Antikörper A45/B-B3) und anhand zytomorphologischer Kriterien identifiziert.

Ergebnisse: 24 Patientin konnten in die retrospektive Analyse eingeschlossen werden. DTZs wurden in vier Fällen identifiziert (17%). Es gab keinen signifkanten Zusammenhang zwischen dem DTZ-Status und anderen klinisch-pathologischen Faktoren. Ein signifikanter Einfluss der DTZs auf das Überleben wurde ebensowenig festgestellt.

Zusammenfassung: DTZs lassen sind auch bei Männern, die an einem Mammakarzinom erkrankt nachweisen. Die Detektionsrate ist ähnlich hoch wie bei Frauen. Es wurde keine Korrelation zwischen dem Vorhandensein von DTZs und anderen Tumoreigenschaften oder der Prognose festgestellt, am ehesten ist dies auf die geringe Fallzahl der vorliegenden Untersuchung zurückzuführen. Künftige klinische Anwendungen von DTZs bei Frauen könnten allerdings auch bei Männern von Bedeutung sein.