Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P116
DOI: 10.1055/s-0036-1592725

Disseminierte Tumorzellen zur Überwachung der adjuvanten Therapie bei Patientinnen mit Mammakarzinom im Frühstadium

A Hartkopf 1, T Fehm 2, M Hahn 3, I Gruber 3, M Wallwiener 4, FA Tarab 3, S Brucker 3
  • 1University of Tuebingen, Tübingen, Deutschland
  • 2Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • 3Frauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 4Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland

Hintergrund: Der Nachweis disseminierter Tumorzellen (DTZs) aus dem Knochenmark von Patientinnen mit Mammakarzinom im Frühstadium ist sowohl zum Zeitpunkt der Primär-Operation als auch während des Follow-Ups Indikator einer schlechteren Prognose. Ziel dieser Studie war es, zu analysieren inwieweit die adjuvante Systemtherapie DTZs eliminieren kann und ob die Persistenz von DTZs die Prognose beeinflusst.

Methodik: 12 bis 24 Monate nach einer initialen Knochenmarks-Biopsie (BMA1) im Rahmen der Primäroperation (T1 – 4, N0 – 2, M0) erfolgte eine zweite (BMA2) Biopsie. DTZs wurden mittels Immunzytochemie (Panzytokeratin Antikörper A45/B-B3) und anhand zytomorphologischer Kriterien identifiziert.

Ergebnisse: 190 Patientinnen waren zum Zeitpunkt der Primäroperation (BMA1) DTZ-positiv und konnten in die Analyse eingeschlossen werden. In 35 von 190 (19%) Patientinnen waren zum Zeitpunkt BMA2 weiterhin DTZs nachweisbar. Der Nachweis von DTZs zum Zeitpunkt BMA2 war mit höherem Rezidivrisiko (HR: 4,17; 95%-KI: 1,51 – 11,50; p = 0,003) und kürzerem Überleben (HR: 5,02; 95%-KI: 1,156 – 21,83; p = 0,031) vergesellschaftet.

Zusammenfassung: Die Mehrheit der initial DTZ-positiven Patientinnen wurde im Verlauf der adjuvanten Systemtherapie DTZ-negativ. Da die DTZ-Persistenz eine schlechtere Prognose anzeigt, könnten mit wiederholten Knochenmarks-Biopsien Patientinnen identifiziert werden, die von einer erweiterten oder einem Wechsel der adjuvanten Systemtherapie profitieren.