Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P117
DOI: 10.1055/s-0036-1592726

Optische Kohärenztomografie in Kombination mit einem Mikroskop zur Erkennung zervikaler intraepithelialer Dysplasien

A Jalilova 1, C Dannecker 1, TM Kolben 1, T Kolben 1, N Ditsch 1, H Stepp 2, J Gallwas 1
  • 1Ludwig-Maximilians Universität München, Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, München, Deutschland
  • 2Ludwig-Maximilians Universität München, Laser Forschungslabor, LIFE Center, München, Deutschland

Zielsetzung: Die optische Kohärenztomografie (OCT) ist ein nicht invasives hochauflösendes Untersuchungsverfahren, dass die Erkennung zervikaler intraepithelialer Neoplasien (CIN) ermöglicht. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, ein in ein Mikroskop integriertes OCT zu evaluieren.

Methoden: Mikroskopisch gestützte OCT Aufnahmen wurden an Konisationspräparaten erstellt. Diese wurden verblindet und von zwei Untersuchern unabhängig voneinander anhand definierter Kriterien beurteilt und später mit der korrespondierenden Histologie verglichen. Sensitivität und Spezifität in der Erkennung höhergradiger Dysplasien wurden berechnet, ebenso Cohen's Kappa zur Bewertung der Untersucherübereinstimmung.

Ergebnisse: 160 OCT Bilder wurden von 20 Konisationspräparaten erstellt. 60 zufällig bestimmte Aufnahmen wurden verwendet um Bewertungskriterien zu definieren. Die Beurteilung der verbliebenen 100 Bilder zeigte eine Sensitivität von 88% (zweiter Untersucher 84%) und eine Spezifität von 69% (65%) in der Erkennung von CIN2+. Der Kappa Wert von 0,85 (.95 CI 0,75 – 0,95) zeigte eine hohe Übereinstimmung der Untersucher.

Zusammenfassung: Die Kombination von OCT mit einem Mikroskop ermöglicht die Erkennung mikroanatomischer Veränderungen des Zervixepithels unter Ausnutzung der mikroskopischen Vergrößerung und ohne Störung des Arbeitsflusses. Das OCT kann auf mikroskopisch auffällige Strukturen fokussiert werden, den Grad von Dysplasien einschätzen, die Grenze zu gesundem Gewebe erkennen und Biopsien leiten.