Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P367
DOI: 10.1055/s-0036-1592833

Metasiertes Ovarialkarzinom in der Schwangerschaft – Case Report und Überblick über mögliche Therapiestrategien

A Terjung 1, A Steffens 1, M Planker 2, T Frieling 2, B Hemmerlein 3, F Michael 1
  • 1Helios Klinikum Krefeld, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Krefeld, Deutschland
  • 2Helios Klinikum Krefeld, Medizinisch Klinik II, Krefeld, Deutschland
  • 3Helios Klinikum Krefeld, Institut für Pathologie, Krefeld, Deutschland

Einführung: Krebserkrankungen treten in etwa einer von 1.000 Schwangerschaften auf. Hierbei handelt es sich in erster Linie um maligne Melanome (2,6:1000), Hodgin-Lymphome (1:1.000 – 6.000), Mammakarzinome (1:3.000 – 10.000) und Cervixkarzinome (1,2:10.000). Ovarialkarzinome treten lediglich in etwa einer von 100.000 Schwangerschaften. Bezogen auf Deutschland, betrifft dies etwa 6 Patientinnen pro Jahr, womit das Ovarialkarzinom zu den am seltensten in der Gravidität auftretenden Malignomen gehört.

Therapeutisch werden Malignome in der Schwangerschaft zumeist analog zu den jeweiligen Malignomen außerhalb der Schwangerschaft behandelt. Ergebnisse kontrollierter Therapiestudien sind zumeist nicht verfügbar. Für die häufiger auftretenden Malignome existieren jedoch zumindest Registerstudien. Im Falle des Ovarialkarzinoms sind aufgrund der Seltenheit jedoch – insbesondere in der primär metastasierten Situation – lediglich Einzelfallberichte verfügbar.

Falldarstellung: Wir berichten den Fall einer 33-jährigen Patientin in der 13. Schwangerschaftswoche mit der Erstdiagnose eines primär metastasierten, serös papillären Adenokarzinoms des Ovars auf dem Boden eines serösen Borderline-Tumors mit dringendem Wunsch nach Erhalt der Schwangerschaft und geben einen Überblick über die möglichen Therapiestrategien unter besonderer Berücksichtigung der onkologischen und geburtshilflichen Herausforderungen.

Zusammenfassung: Primär metastasierte, epitheliale Ovarialkarzinome zählen zu den seltensten onkologischen Erkrankungen während der Schwangerschaft, deren Therapie angelehnt an das Ovarialkarzinom außerhalb der Schwangerschaft auf Einzelfallberichten beruht. Am Fall einer 33-jährigen Patientin in der 13. Schwangerschaftswoche mit der Erstdiagnose eines metastasierten, serös papillären Ovarialkarzinoms diskutieren wir die möglichen Therapiestrategien aus onkologischer und geburtshilflicher Sicht.