Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P377
DOI: 10.1055/s-0036-1592843

Häufigkeiten und Lokalisation von befallenen Lymphknoten beim Endometriumkarzinom – eine Single-Center Erfahrung

ECA Bauer 1, TWP Friedl 1, N deGregorio 1, A Schramm 1, I Bekes 1, C Scholz 1, W Janni 1, P Widschwendter 1
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland

Zielsetzung: Beim Endometriumkarzinom stellt der Lymphknotenbefall einen entscheidenden Prognosefaktor dar. Häufigkeit und Lokalisation von betroffenen Lymphknoten (LK) spielen eine wichtige Rolle bei der Frage der Radikalität bei der paraaortalen Lymphonodektomie.

Materialien und Methoden: In einer retrospektiv beschreibenden Studie wurden die Daten von 133 Patientinnen mit Endometriumkarzinom (FIGO I-III) analysiert, welche an der Universitätsfrauenklinik Ulm zwischen 2000 und 2013 mittels totaler Hysterektomie, bilateraler Salpingo-Oophorektomie und pelviner sowie paraaortaler Lymphonodektomie operiert wurden.

Ergebnisse: Bei den 133 Patientinnen wurden im Median 25 pelvine Lymphknoten entfernt (Bereich 1 – 63); ein Befall pelviner Lymphknoten konnte bei 32 (24%) Patientinnen festgestellt werden (Median 2,5 befallene LK; Bereich 1 – 13). Von den 115 Patientinnen mit zusätzlich entfernten paraaortalen LK (Median 12, Bereich 1 – 40) wurde bei 21 (16%) Patientinnen ein Befall paraaortaler LK diagnostiziert (Median 3 befallene LK; Bereich 1 – 6), wobei 12 (57%) dieser 21 Patientinnen befallene LK oberhalb der Arteria mesenterica inferior aufwiesen. Insgesamt hatten von 115 Patientinnen mit sowohl pelvinen als auch paraaortal befundeten LK 33 Patientinnen (29%) einen Lymphknotenbefall (12 Patientinnen mit nur pelvin befallenen LK, 18 Patientinnen mit pelvin und paraaortal befallenen LK, 3 Patientinnen mit nur paraaortal befallenen LK).

Zusammenfassung: 57% der paraaortalen Lymphknotenmetastasen befanden sich zwischen linker Nierenvene und Arteria mesenterica inferior. Die systematische Lymphonodektomie beim Endometriumkarzinom sollte daher immer radikal bis zur Nierenvene erfolgen.