Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P434
DOI: 10.1055/s-0036-1592876

Erst Trimester Interventionen bei Twin Reversed Arterial Perfusion (TRAP) Sequenz

M Roethlisberger 1, I Gottschalk 1, A Geipel 2, P Mallmann 1, U Gembruch 2, C Berg 1, 2
  • 1Universität Köln, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
  • 2Universitätsklinik Bonn, Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland

Zielsetzung: TRAP Sequenzen treten mit einer Häufigkeit von 1/35000 Schwangerschaften auf. Die Laserablation im zweiten Trimester (> 16 SSW) ist mittlerweile ein etabliertes Verfahren. Allerdings gehen bis zur 16. SSW ca. 30% der Schwangerschaften verloren. Es sollte nun untersucht werden, ob die frühe Intervention vor der 14+0 SSW mit intrafetalem Laser zu einem verbesserten Outcome führt.

Methoden: Analyse aller Fälle mit TRAP-Sequenz vor der 14+0 SSW, die in der Universitätsfrauenklinik Bonn seit 2010 mittels intrafetalem Laser behandelt wurden.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 11 konsekutive Zwillingsschwangerschaften im ersten Trimester behandelt. Die früheste Intervention wurde in SSW 12+4 durchgeführt. Fünf der behandelten Schwangerschaften endeten mit dem intrauterinen Fruchttod des „pump-Twin“ innerhalb von 3 Tagen nach der Intervention. Die anderen sechs Schwangerschaften verliefen komplikationslos mit der Geburt eines gesunden Einlings am Termin.

Diskussion: Die Verlustrate von 45% liegt etwas unter der der Embryoreduktion per Laser bei dichorialen triamnioten Triplets auf dichoriale diamniote Gemini. Rechnet man die 30% natürliche Verlustrate bis zur 16. SSW und die 20% Verlustrate bei der Lasertherapie im 2. Trimenon zusammen, sind frühe und späte Intervention höchstwahrscheinlich mit einer ähnlichen Verlustrate assoziiert. Dies wird nun in einer internationalen prospektiv-randomisierten Studie (TRAPIST-Trial) überprüft.