Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P523
DOI: 10.1055/s-0036-1592933

Personalisierte CTG-Analyse

A Baxmann 1, F Krummenauer 2, V Baumann 2, J Reinhard 3, G Noè 4, S Schiermeier 1
  • 1Marien-Hospital Witten, Frauenklinik der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • 2Universität Witten-Herdecke, Instituts für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten, Deutschland
  • 3St. Marienkrankenhaus, Frauenklinik, Frankfurt, Deutschland
  • 4Universität Witten-Herdecke; Kreiskrankenhaus Dormagen, Frauenklinik, Dormagen, Deutschland

Einleitung: Die hohe Sensitivität des Cardiotokogramm (CTG) bezüglich fetaler Hypoxie liegt je nach Studie zwischen 80 – 91%, bei jedoch niedriger Spezifität (9 – 63%). Daraus folgt eine falsch-positiv-Rate des CTG von bis zu 91%. Folglich werden deshalb häufig invasive diagnostische- (Mikroblutuntersuchung (MBU)) oder therapeutische Maßnahmen (vaginalen-operativen Entbindung oder sekundäre Sectio) durchgeführt. Zur Verbesserung der Spezifität wurden in dieser Arbeit personalisierte- und externe (z.B. Peridualanästhesie) Parameter untersucht und an Hand der CTG- und MBU-Ergebnisse ausgewertet.

Methoden: Grundlage dieser Arbeit sind alle Geburten eines Kalenderjahres in einem Perinatalzentrum Level I abzüglich der primären Sectiones, Mehrlings-Schwangerschaften, sowie Totgeburten. Für insgesamt 245 Geburten konnten in dieser retrospektiven Methodenvergleichsstudie Originaldaten mit der computergestützen CTG-Analyse (Trium@) ausgewertet werden.

Ergebnisse: Es ergab sich im Gesamtkollektiv eine Sensitivität der CTG-basierten Befundung von 94% (95%-Konfidenzintervall 86 – 100%) sowie eine Spezifität von 7% (95%-Konfidenzintervall 4 – 10%); der positive Vorhersagewert der CTG-basierten Befundung betrug dem entsprechend 13%, der negative Vorhersagewert 88%. Konkret wurden 199 der 245 CTG-Befunde falsch-positiv gestellt und nur 2 der 245 CTG-Befunde falsch-negativ. Zur Auswertung der 199 falsch-positiven CTG wurden unter anderem das Gestationsalter (≤37 SSW, 38 – 40 SSW und ≥41 SSW) herangezogen. Bei einem Gestationsalter ≤37 SSW zeigte das CTG in 86% der Fälle einen falsch-positiven Alarm. Mit steigendem Gestationsalter sinkt dieser Anteil bei der Gruppe von ≥41 SSW auf 70% ab.

Fazit: Die Auswertungen konnten einen Unterschied bei personalisierten Parametern zeigen. In Zukunft wird eine weitere, detailliertere Auswertung zur Verbesserung der Spezifität des CTG folgen.