Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P033
DOI: 10.1055/s-0036-1592971

Therapiealgorithmus und Outcome bei PatientInnen mit triple negativen metastasierten Mammakarzinomen am Universitätsklinikum Düsseldorf

LM Schneider 1, C Deeken 1, M Röper 1, J Hoffmann 1, J Salmen 1, S Meznaric 1, T Fehm 1, E Ruckhäberle 1
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland

Hintergrund: Aufgrund kontroverser Daten zur Prognose metastasierter Mammakarzinome legen wir nun, als Mitglied des Prägnant-Netzwerks, erste Ergebnisse zur Behandlungsqualität von triple negativen MBC am Uniklinikum Düsseldorf vor.

Material und Methode: Es wurde eine Excel Datenbank angelegt, in der patientenspezifische und therapiespezifische Befunde der behandelten PatientInnen eingegeben wurden. Insgesamt wurden von 01.01.2010 – 31.12.2015 412 PatientInnen (3 männlich, 309 weiblich) mit MBC erfasst und mithilfe von SPSS Statistics (IBM) ausgewertet.

Ergebnisse: Der Primärtumor ist bei 12,4% der PatientInnen triple negativ, bei 59% Hormonrezeptor (HR) positiv, bei 18,7% triple-positiv und bei 7% Her2-positiv/HR negativ. Zusätzlich weisen weitere 27 PatientInnen im Verlauf einen triple negativen Rezeptorstatus auf.

Ein Rezeptorswitch von hormonresponsiblem Primarius zu triple negativer Metastase zeigt sich in 89% der Fälle, von triple positivem Primarius zu triple negativer Metastase in 11% der Fälle. 14 PatientInnen sind primär metastasiert, der größte Anteil mit Knochenmetastasen (n = 6,43%). Es finden sich insgesamt zu 51,2% ossäre, zu 39,7% lymphatische und zu 37,1% hepatische Metastasen (Lunge 35,8%, Gehirn 21,7%).

In der firstline therapy erhalten 65 PatientInnen eine Chemotherapie, 23% (n = 15) von diesen erhalten Paclitaxel, davon 67% (n = 10) in Kombination mit Bevacizumab. 15,4% (n = 10) erhalten Carboplatin in der Firstline, davon 40% (n = 4) mit Bevacizumab. Weitere 16,9% (n = 11) werden mit Capecitabine in der first line therapy therapiert, davon wiederum 27% (n = 3) mit Bevacizumab. Das mittlere Gesamtüberleben beträgt im Kollektiv 29,3 Monate, 28 PatientInnen leben am Ende der Beobachtung.

Schlussfolgerung: Die Prognose der triple negativen MBC ist auch bei optimaler Betreuung schlecht. Neue Therapieoptionen können helfen, die Prognose weiter zu verbessern.