Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P056
DOI: 10.1055/s-0036-1592977

Nutzen der partiellen HPV Genotypisierung im Follow-up nach Konisation zervikaler Dysplasien

K Friebe 1, P Soergel 1, P Hillemanns 1, M Jentschke 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Zielsetzung: Zwei Nachweisverfahren für humane Papillomviren (HPV), der Qiagen Hybrid Capture 2 Test (hc2) und der Abbott RealTime HighRisk HPV Test (RealTime) wurden verglichen als Vorhersagetests für ein Rezidiv in der ersten Follow-up Untersuchung nach Konisation bei zervikaler intraepithelialer Neoplasie (CIN).

Materialien: In die retrospektive Studie wurden 148 Frauen eingeschlossen, die im Zeitraum von Januar 2007 bis Dezember 2013 aufgrund einer CIN einer Konisation unterzogen wurden. Der HPV Status wurde präoperativ, sowie zur 1. Follow-up Untersuchung bei 105 Frauen mit hc2 und bei 43 Frauen mit RealTime ermittelt.

Methoden: Von einem Rezidiv bzw. einer persistierenden CIN wurde ausgegangen bei histologisch gesicherter CIN2+, kolposkopisch auffälligem Befund oder zytologischem Befund ≥ PapIIID2. Neben dem HPV Status wurden auch Größe und Gewicht des Konus oder der Menopausenstatus in Korrelation zur Rezidivrate ausgewertet.

Ergebnisse: Von 144 Frauen mit vollständigen Daten hatten 21 (14,6%) ein Rezidiv nach Konisation.

HPV Persistenz im Follow-up korrelierte signifikant mit einem Rezidiv (hc2: p < 0,001 bzw. RealTime: p < 0,01) bei hoher Sensitivität bzw. Spezifität (hc2 = 90% bzw. 82,4%; RealTime = 63,6% bzw. 85,7%).

Die Persistenz von HPV Typ 16 im Vergleich zu anderen mit RealTime nachgewiesenen Hochrisiko Genotypen zeigte eine deutlich höhere Sensitivität und Spezifität (83,3% bzw. 100%; p < 0,001 vs. 28,6% bzw. 87,5%; p = 0,557).

Konushöhe und -gewicht, sowie der Menopausenstatus zeigten keine Signifikanz.

Zusammenfassung: Im Follow-up nach Konisation einer CIN liefert der Nachweis einer persistierenden HPV 16 Infektion die höchste Sensitivität und Spezifität für ein Rezidiv bzw. eine Persistenz der CIN.