Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P094
DOI: 10.1055/s-0036-1592998

Untersuchung von Tumorcharakteristika und Prognosekriterien beim Vulvakarzinom unter besonderer Berücksichtigung des Lebensalters

LT Hami 1, DM Forner 1, B Lampe 2, P Mallmann 3
  • 1Evangelisches Krankenhaus Kalk, Köln, Deutschland
  • 2Florence Nightingale Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie, Düsseldorf, Deutschland
  • 3Universitätsfrauenklinik Köln, Köln, Deutschland

Zielsetzung: Es erkranken immer häufiger jüngere Patientinnen am Vulvakarzinom. Darum soll untersucht werden, ob und wie sich Tumorcharakteristika und Rezidivhäufigkeit in Abhängigkeit vom Erkrankungsalter der Patientin unterscheiden.

Materialien/Methoden: Es wurden die Daten von 316 Patientinnen aus vier Kliniken retrospektiv ausgewertet. Hierzu wurden die Krankenakten, die Tumordatenbanken und die Protokolle der Tumorkonferenzen analysiert. Nach dem Lebensalter wurden die Patientinnen in zwei Gruppen unterteilt: Gruppe I bis 59J. (n = 127) und Gruppe II ab 60J. (n = 189). Zusätzlich wurden zur Erfragung des Follow ups die behandelnden Frauenärzte einiger Patientinnen kontaktiert.

Ergebnisse: In der Gruppe I findet sich ein höherer Anteil an T1-Tumoren (77%) als in Gruppe II (64,4%) p = 0,02. Außerdem ist der Anteil an T4-Tumoren geringer (1,8% vs. 5,4% bei Gruppe II) p = 0,16.

Es lässt sich feststellen, dass die Patientinnen der Gruppe II mehr als doppelt so häufig an G1- (8,5%) und G3-Tumoren (35,2%) erkranken als die Patientinnen der Gruppe I (G1 3,6%; G3 16,4%). G1: p = 0,11/G3: p = 0,26.

Bezüglich des Nodalstatus und des Auftretens von Fernmetastasen unterscheiden sich die beiden Gruppen bei Diagnosestellung nicht.

In beiden Gruppen liegen am häufigsten Plattenepithelkarzinome vor (Gruppe I 86,6%, Gruppe II 87,8%).

Die Ergebnisse der Follow up-Analyse stehen noch aus, werden aber zum Kongress vorliegen.

Zusammenfassung: Vulvakarzinome bei jüngeren Patientinnen werden häufiger in frühen Stadien diagnostiziert während sich der Nodalstatus nicht unterscheidet. Ferner unterscheiden sie sich im Differenzierungsgrad. Ob sich dies auch auf die Prognose auswirkt wird untersucht.