Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P133
DOI: 10.1055/s-0036-1593020

Indikatoren der Behandlungsqualität an einer universitären gynäkologischen Dysplasieeinheit – eine retrospektive Analyse

E Oberlechner 1, F Neis 1, K Rall 1, R Rothmund 1, B Krämer 1, H Abele 1, A Taran 1, A Baumann 1, A Staebler 2, D Wallwiener 1, SY Brucker 1, M Henes 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 2UniversitätsklinikTübingen, Institut f. allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie, Tübingen, Deutschland

Zielsetzung: Ziel dieser retrospektiven Untersuchung ist die Analyse der Qualitätsindikatoren in einer gynäkologischen Dysplasieeinheit.

Material und Methode: Im Zeitraum 2013 – 2015 wurden an der DKG-zertifizierten Gynäkologischen Dysplasieeinheit der UFK Tübingen 762 Patienten (766 Fälle) mit LEEP-Konisation behandelt. Leistungszahlen und Qualitätsindikatoren wurden in jährlichen DKG-Audits überprüft. In dieser longitudinalen Kohortenstudie wurden Kennzahlen der Prozess- und Ergebnisqualität analysiert.

Ergebnisse: Die präoperative Abklärungskolposkopie wurde von 96,1% (Jahr 2013) auf 99,0% (Jahr 2015) gesteigert (p = 0,011). Die Rate der präoperativen Probeexzision bei auffälligen Befunden stieg im gleichen Zeitraum von 57,5% (Jahr 2013) auf 98,3% (Jahr 2015) an (p < 0,0001). Die R0-Resektionsrate stieg von 88,86% (226/255) im Jahr 2013 auf 93,87% (199/212) im Jahr 2014 und auf 93,96% (280/298) im Jahr 2015. Die R0-Resektionsrate bei CIN-III stieg von 88,82% (151/170) im Jahre 2013 auf 91,88% (147/160) im Jahr 2014 und auf 95,43% (188/197) im Jahr 2015.

Zusammenfassung: Die Beachtung und Überprüfung der Qualitätsindikatoren in einem gynäkologischen Dysplasiezentrum kann bereits kurzfristig zu einer deutlichen Verbesserung der Behandlungs- und Ergebnisqualität beitragen.