Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P188
DOI: 10.1055/s-0036-1593051

Examensvorbereitungskurs für die Zweite Ärztliche Prüfung im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe – Ein Proof-of-Concept an der Universitätsfrauenklinik Heidelberg

F Riedel 1, C Fremd 2, P Tabatabai 3, K Smetanay 1, A Doster 1, M Golatta 1, J Heil 1, F Schütz 1, C Sohn 1, A Hennigs 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • 2Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Deutschland
  • 3Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Bonn, Deutschland

Zielsetzung: Der Zweite Abschnitt der Ärztlichen Prüfung stellt hohe Anforderungen an die Examenskandidaten. Eine spezifische Vorbereitung mittels eines Examensvorbereitungskurses anhand der geprüften Schwerpunkte könnte die Studierenden dabei unterstützen, das im Studium erworbene Wissen im Hinblick auf die Anforderungen des schriftlichen Examens zu fokussieren. Eine dahingehende Analyse muss vor allem die Fragen nach Praktikabilität, Nutzen und Bedarf eines solchen Kurskonzeptes beantworten.

Material und Methoden: An der Universitätsfrauenklinik Heidelberg wurde ein neu initiierter zweitägiger Examensvorbereitungskurs (ganztägig á 8 Stunden) durchgeführt, welcher die Wiederholung des gesamten examensrelevanten Wissens des Faches Gynäkologie und Geburtshilfe und die gemeinsame Diskussion von ca. 120 Examens-Altfragen beinhaltete. Begleitet wurde der Kurs von Ein- und Ausgangstestaten zur Abschätzung des Lernfortschritts sowie einer umfangreichen Evaluation am Ende des Kurses.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 101 Examenskandidaten der Medizinischen Fakultät Heidelberg am Ende des 5. Studienjahres an zwei durchgeführten Pilotkursen (Sommer 2014; Winter 2015) teil. Die Ein- und Ausgangstestate zeigten eine Verbesserung der im Mittel erreichten Anzahl richtig beantworteter Fragen von 14,9 auf 18,0 (max. 20; pre-post-difference 95%-CI: [2,21; 3,98], t-test: p < 0,001). Die Evaluation (n = 77) zeigte eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Kurskonzeption mit einer durchschnittlichen Bewertung von 5,63 (2014) bzw. 5,44 (2015) [Likert-Skala 1 = „außergewöhnlich schlecht“; 6 = „außergewöhnlich gut“].

Zusammenfassung: Die Studie konnte zeigen, dass ein zweitägiger Kompaktkurs nicht nur praktikabel und effektiv ist, sondern auch von den Teilnehmern als sinnvolles Angebot für die individuelle Prüfungsvorbereitung angenommen wird. Dass ein ähnliches Kursangebot auch für andere Fächer gewünscht wird, weist darauf hin, dass das Konzept prinzipiell eine Lücke im universitären Lehrangebot zu schließen vermag.