Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P311
DOI: 10.1055/s-0036-1593125

Sonographische Morphologie des Endometriums nach Hochfrequenzablation

F Fischer 1, B Hertel 1, P Hillemanns 1, H Hertel 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland

Zielsetzung: Sonographische Darstellung der endometrialen Veränderungen nach Hochfrequenzablation.

Materialien: Hochfrequenzablation des Endometriums mit NovaSure® (Hologic, Inc, Marlborough, MA, USA). Transvaginaler Ultraschall (Voluson® S8, GE Healthcare, U.S).

Methoden: Wir führten eine transvaginale Sonografie (2D, Farbdoppler) bei 106 Patientinnen vor und im Mittel 20 (7 – 37) Monate nach Hochfrequenzablation an unserer Klinik durch.

Ergebnisse: Das Alter der Patientinnen beim Follow- up betrug 48,0 (± 6,9) Jahre, der BMI 26,9 (± 6,5)kg/m2. Die Mehrzahl, 80 (75,5%) der Patientinnen waren prämenopausal. Die postoperative Amenorrhoerate betrug 56,6% (n = 60).

Sonographisch zeigte sich residuales Endometrium als zentraler hyperechogener Reflex bei allen außer 5 (4,7%) Patientinnen. Dieses war mit 3,9 mm (± 2,7) im Vergleich zu präoperativ 11,3 mm (± 5,1) signifikant schmäler (p < 0,001). Bei 30 Patientinnen (28,3%) ließ sich eine klar abgrenzbare, das Endometrium umgebende, hyperechogene Zone von 7,9 mm (± 3,4) darstellen. Diese könnte dem Bereich der koagulierten Myometriumoberfläche entsprechen. Bei 11 Frauen (10,4%) war das Cavum flüssigkeitsgefüllt.

Die farbdopplersonographische Untersuchung zeigte nur in 10 Fällen (9,4%) eine residuale subendometriale Vaskularisation. Bei allen anderen Patientinnen war diese im Sinne einer postinterventionellen Regression nicht darstellbar. Bei 6/10 (60%) Patientinnen mit persistierender Vaskularisation bestand weiterhin eine Menstruationsblutung.

Zusammenfassung: Nach erfolgreicher Hochfrequenzablation ist das Endometrium durch die lokale Destruktion signifikant schmäler und seine Vaskularisation farbdopplersonographisch nicht mehr dastellbar. Die Destruktionszone stellt sich sonographisch bei circa einem Drittel als eine den Endometriumreflex umgebende hyperechogene Zone dar. Diese darf nicht zu der Endometriumshöhe dazugerechnet werden. Durch diese Erkenntnisse kann eine unnötige invasive Diagnostik aufgrund eines vermeintlich suspekten Befundes vermieden werden.