Primär systemische Therapie mit Carboplatin beim triple-negativen Mammakarzinom

Zielsetzung: Die primär systemische Therapie mit Carboplatin/Paclitaxel, gefolgt von dosisdichter Therapie mit Epirubicin/Cyclophosphamid ist beim triple-negativen Mammakarzinom eine effektive Therapieoption. Seit Juni 2015 wird dieses Therapieschema an der Universitäts-Frauenklinik Halle/Saale eingesetzt. Erste Ergebnisse werden hier vorgestellt.

Methoden: Die Patientinnen wurden entsprechend der randomisierten Phase II-Studie der CALGB 40603 mit Carboplatin AUC6 – Tag 1, q 3wks x 4 und simultan Paclitaxel 80 mg/m² wöchentlich x 12, gefolgt von Epirubicin 90 mg/m² und Cyclophosphamid 600 mg/m² Tag 1- q 2 wks x 4 (+ GCSF) behandelt. Wir analysierten die Durchführbarkeit des Therapieschemas sowie aufgetretene Toxizitäten.

Ergebnisse: Bis zum Einreichen des Abstracts wurden sieben Patientinnen mit diesem Schema behandelt. Bei allen Patientinnen kam es aufgrund einer Neutropenie oder Thrombozyopenie zu intervallverlängerten Carboplatin- oder Taxan-Gaben. Bei protrahierter Neutropenie setzten wir G-CSF sekundär prophylaktisch ein. Neutropenisches Fieber trat bei einer Patientin auf. Bei zwei Patientinnen wurde wegen protrahierter Thrombozytopenie die Carboplatin-Therapie abgebrochen, um die geplante Dosisdichte der Paclitaxel-Therapie zu erhalten. Bei den übrigen fünf Patientinnen konnten alle geplanten Zyklen gegeben werden.

Zusammenfassung: Die primär systemische Therapie mit Carboplatin/Paclitaxel, gefolgt von einer dosisdichten Gabe von Epirubicin/Cyclophosphamid ist eine effektive Therapieoption für Patientinnen mit triple-negativem Mammakarzinom. Die hämatologischen Nebenwirkungen stellen jedoch häufiger ein Problem dar. Modifizierte Therapieschemata sollten in Studien untersucht werden, in denen Carboplatin die Taxan-Anthrazyklin-Gabe beim Mammakarzinom ohne Dosiskompromisse ergänzen kann.