Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594134
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Palliativversorgung in der Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger

S Kubasch
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Brückenprojekt, Dresden, Deutschland
,
M Janisch
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Brückenprojekt, Dresden, Deutschland
,
A Müller
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Brückenprojekt, Dresden, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Fragestellung:

2007 wurde in der Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger am Universitätsklinikum Dresden ein dreitägiges multiprofessionelles Seminar zur Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche implementiert. Welcher Wissenszuwachs ist bei den Auszubildenden zu verzeichnen?

Methodik:

Zwei Monate vor Seminarbeginn (T1) und zum Seminarabschluss (T2) füllten die Auszubildenden Fragebögen mit offenen Fragen zum Begriff Palliativversorgung (PV), Krankheitsbildern und Symptomen, pflegerischem Handeln sowie eine zehnstufige numerische Ratingskala (NRS) zum Wissens- und Fähigkeitsstand aus.

Ergebnis:

Für T1 lagen 21, für T2 24 Fragebögen vor. Mit Palliativversorgung wurde zu T1 vorrangig Lebensqualität (N = 11), Symptomorientierung (N = 9) sowie Unterstützung/Begleitung (N = 8) assoziiert, bei T2 eine lebensverkürzende Erkrankung (N = 12), Familienorientierung (N = 12) sowie Lebensqualität (N = 8). Als Erkrankung mit PV-Bedarf wurden zu T1 vorrangig Krebserkrankungen (N = 18) und Mukoviszidose (N = 8) benannt, zu T2 onkologische (N = 21), Stoffwechsel- (N = 10), neurologische sowie Muskelerkrankungen (je N = 6). Bekannteste Symptome waren bei T1 Schmerz (N = 20) und Angst (N = 8), bei T2 Schmerz (N = 21), Dyspnoe (N = 20), Angst (N = 20), Unruhe (N = 13), Fatigue (N = 11). Pflegerische Maßnahmen zur Symptomlinderung waren bei T1 kaum bekannt: Gabe von Schmerzmedikation (N = 17), Anleitung (N = 3), Lagerung und Bezugspflege (je N = 2). Bei T2 hatten die Teilnehmer ein umfangreiches Repertoire an pflegerischer Symptombehandlung: Medikamentenapplikation (N = 24), Lagerung (N = 15), Anleitung (N = 10), Magensonde und Sauerstoffgabe (je N = 8). In Bezug auf den Wissens- und Fähigkeitsstand erhöhte sich der NRS-Median von 4,3 (T1) auf 7,0 (T2).

Schlussfolgerung:

Das Seminar zur Palliativversorgung bringt einen deutlichen Wissenszuwachs, besonders beim expliziten pflegerischen Handeln. Es gibt einen Zuwachs an Sicherheit, das sich in der Selbsteinschätzung des Wissens- und Fähigkeitsstandes widerspiegelt.