Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594174
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schulungsbedarf von Hospizhelfern in interkultureller Kompetenz

M Wasner
1   Katholische Stiftungsfachhochschule München, München, Deutschland
2   Dr. von Haunersches Kinderspital, Koordinationsstelle Kinderpalliativmedizin, München, Deutschland
,
AK Kurz
1   Katholische Stiftungsfachhochschule München, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Hintergrund:

Die soziokulturelle Diversität in Deutschland ist so groß wie nie zuvor. Diese Vielfalt von Lebenswelten verlangt in der Hospizarbeit spezifische Ansätze, um sterbende Menschen unterschiedlicher Ethnien, sozialer Schichten und Weltanschauungen sensibel zu begleiten.

Ziel und Methoden:

Ziel dieses Projektes war es, die Aspekte interkultureller Begleitung, mit denen ehrenamtliche Hospizhelfer konfrontiert sind, zu erfassen und den Schulungsbedarf in Bezug auf interkulturelle Begleitung zu erheben. Zu diesem Zweck wurden 2 Fokusgruppeninterviews mit Koordinatoren von Hospizdiensten durchgeführt und zusätzlich noch 7 Telefoninterviews. Die transkribierten Interviews wurden qualitativ ausgewertet. Insgesamt sind die Expertenmeinungen von 20 Koordinatoren in die Auswertung eingeflossen (606 min Material).

Ergebnisse:

Große Unterschiede gab es zwischen den Hospizvereinen in der Zahl der aktuellen interkulturellen Begleitungen. Alle Hospizvereine gehen aber davon aus, dass die Begleitung von Menschen aus unterschiedlichen sozialen Lebenswelten in der Zukunft stark zunehmen wird. Der Zugang zu diesen Personengruppen, die unterschiedliche Sprache und Kultur, der Umgang mit der „Fremdheit“, „Nicht-Wissen“ und die Erwartungen an die Begleitung stellen dabei die zentralen Herausforderungen dar. Der derzeitige Schulungsstand der einzelnen Hospizvereine ist sehr unterschiedlich. Als wichtige Inhalte wurden neben Hintergrundwissen als Basis auch Selbstreflexion und Sensibilisierung für Transkulturalität genannt – weg von der Idee abgeschlossener Kulturen und hin zu dem Blick auf das Individuum.

Resumee:

Es sollten Schulungen konzipiert werden, die auf dem Konzept von Transkulturalität aufbauen, um eine bedarfsgerechte Begleitung von Menschen anderer Kulturen gewährleisten zu können. Dieses Projekt wurde gefördert durch die Bayerische Stiftung Hospiz aus Mitteln des Bayerischen Staatministeriums für Gesundheit und Pflege.