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DOI: 10.1055/s-0036-1594216
Palliativpatienten mit Hyponatriämie leiden häufiger an körperlichen Symptomen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. Dezember 2016 (online)
Hintergrund:
Die Hyponatriämie (HN) ist eine häufige und relevante Elektrolytstörung sowohl bei Krebspatienten als auch bei Patienten in stationärer Krankenhausbehandlung. Eine HN kann für vielfältige Symptome verantwortlich sein, die potentiell ursächlich behandelt werden könnten. Die Prävalenz der HN bei Palliativpatienten jedoch ist bislang unbekannt.
Ziel:
Das Ziel unserer Studie ist die Erfassung und Beschreibung der Prävalenz der HN bei Patienten in der stationären spezialisierten Palliativversorgung (SSPV), sowie eine Assoziation zwischen Grad der HN und der Symptomlast der Patienten zu evaluieren.
Methodik:
Deskriptives, retrospektives und exploratives Studiendesign mit Einschluss aller Patienten der SSPV (Palliativstation, Palliativmedizinischer Dienst) eines großen Universitätsklinikums in Deutschland im Jahr 2013, bei denen ein Natriumwert ermittelt wurde. Es wurden demographische und klinische Daten, sowie Symptome und Laborwerte erhoben. Die rein deskriptive Analyse erfolgte mittels IBM SPSS statistics (v22).
Ergebnisse:
Von insgesamt 789 Patienten konnten 710 in die Analyse eingeschlossen werden. Es zeigt sich eine Prävalenz der HN bei SSPV-Patienten von 38,7%. Die Symptomlast von hyponatremischen (hn) Patienten ist höher (statistisch signifikant) als die von normonatremischen (nn) Patienten; Übelkeit (hn:37,3%, nn:27,1%), Erbrechen (hn:19,6%, nn:10,6%), Verstopfung (hn:68,9%, nn:59,5%), Appetitverlust (hn:90,7%, nn:70,6%) und Depressivität (hn:68,6%, nn:57,1%). Zudem ist der Grad der HN und die Symptomlast assoziiert: Patienten mit einer höhergradigen HN zeigen eine höhere Symptomlast.
Schlussfolgerung:
Über ein Drittel aller SSPV-Patienten zeigen eine Hyponatriämie und der HN-Grad ist mit der Symptomlast assoziiert. Prospektive Studien sollten diese Assoziation weiter untersuchen und kontrollierte Studien prüfen, ob eine Korrektur der Hyponatriämie auch die Symptomlast mindert.