Pneumologie 2016; 70(12): 826-830
DOI: 10.1055/s-0036-1596067
Abstract
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CellCollector®: Eine neue Methode zur ex-vivo und in-vivo Isolation zirkulierender Tumorzellen (CTC) bei Lungentumorpatienten unter Therapie

B Schmidt
1   UKH, Klinik f. Innere Medizin I, Schwerpunkt Pneumologie, Halle/Saale
,
H Rolke
1   UKH, Klinik f. Innere Medizin I, Schwerpunkt Pneumologie, Halle/Saale
,
C Oerding
1   UKH, Klinik f. Innere Medizin I, Schwerpunkt Pneumologie, Halle/Saale
,
M Fleischhacker
1   UKH, Klinik f. Innere Medizin I, Schwerpunkt Pneumologie, Halle/Saale
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Publication History

Publication Date:
08 December 2016 (online)

 

Einleitung:

Die Isolation und Charakterisierung von CTCs hat sich in den letzten Jahren zu einem vielversprechenden Werkzeug in der Krebsforschung entwickelt. In dieser Pilotstudie verwendeten wir die neu entwickelten Zellkollektoren (CellCollector® Gilupi, Germany) für die ex vivo und in vivo Isolation von CTCs. Dieser Zellkollektor besteht aus einem Gold beschichteten Stahldraht auf den ein organisches Polymer aufgebracht ist, das Antikörper enthält, die gegen das auf Epithelzellen vorhandene EpCAM Antigen gerichtet sind.

Material und Methoden:

Es wurden 32 Lungentumorpatienten mit späten Stadien eingeschlossen, von denen 24 mittels der in vivo Drähte und 25 ex vivo untersucht wurden. Alle Patienten wurden vor Therapiebeginn und unter Therapie bis zum Zeitpunkt des re-staging analysiert. Die Zellkollektoren wurden entweder für 30 min in die Armvene geschoben (in vivo) oder für 90 min in 8,5 mL EDTA-stabilisiertem Blut inkubiert (ex vivo). Die angehefteten Zellen wurden gefärbt und mittels Fluoreszenzmikroskopie gezählt und histomorphologisch charakterisiert.

Ergebnisse:

An 18/96 (19%) der ex vivo untersuchten und 57/92 (62%) der in vivo analysierten Drähte wurden CTCs nachgewiesen. Die Anzahl von CTCs lag bei den ex vivo Drähten bei 1 bis 3 je Draht und bei den vivo gelegten Zellkollektoren bei 1 bis 92 Zellen. An 15 Zellkollektoren die in vivo gelegt wurden, konnten Zellcluster, von denen die meisten aus aus 2 bis 3 Zellen bestanden, nachgewiesen werden. Eine statistische Analyse zeigte einen Zusammenhang zwischen der CTC Anzahl bei den invo gelegten Drähten und dem Ergebnis des re-staging (progressive disease vs. response).

Diskussion:

In dieser ersten Studie zur Korrelation zwischen der Anzahl von CTCs bei in vivo gelegten Drähten und dem klinischen Verlauf bei Lungentumorpatienten konnten wir eine Machbarkeit der Methode darstellen. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist mittels der Zellkollektoren CTCs zu isolieren und zu charakterisieren. In weitergehenden größeren Studien muss gezeigt werden ob sich diese Methode zum Therapiemonitoring eignet.