Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598271
Freie Vorträge – Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin
Freie Vorträge der Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin – Timm Greulich/Marburg, Verena Knipel/Köln
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bluteosinophile bei hospitalisierten COPD-Patienten mit oder ohne Exazerbation

P Hykel
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft
,
D Dellweg
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft
,
A Ryll-Rhiel
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft
,
R Breuer
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft
,
A Rudskikh
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft
,
P Haidl
1   Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Einleitung:

In Nachanalysen verschiedener Studien wurde ein Zusammenhang zwischen Blut-Eosinophilie (Eos) und Exacerbationshäufigkeit gefunden. Daher stellte sich die Frage, ob diese Beziehung auch im klinischen Alltag nachvollzogen werden kann. Weiter sollte die Frage geklärt werden, ob sich die Eos bei Pat. mit infektbedingter und nicht-infektiöser COPD-Hospitalisation unterscheiden.

Methoden:

Bei 196 Patienten (121 F. (60,5%), 79 M. (39,5%), mittl. Alter 69,7 ± 10,2 Jahre, mittl. FEV 1 bei Aufnahme 29,3 ± 25,6% Soll) mit COPD wurden die relative und absolute Zahl der Blut-Eosinophilen sowie die Lungenfunktionsparameter bei stationärer Aufnahme und vor Entlassung gemessen. Aus der Anamnese wurde das Vorhandensein einer bronchialen Hyperreagibilität (BHR) sowie die Vormedikation mit Steroiden erfasst. Die Unterschiede wurden jeweils im zweiseitigen ungepaarten t-Test untersucht.

Ergebnisse:

Patienten mit einer Exazerbation (EA) der COPD (n = 148) hatten im Mittel gleich hohe Eos (169,2 ± 249,1 abs.) wie Pat. ohne EA (n = 48, Eos 141,6 ± 174,9 abs.). Pat. mit Steroidvorbehandlung (n = 132) unterschieden sich in den Eos (159,9 ± 250,2 abs.) nicht von Steroid-naiven Pat. (n = 64, Eos 167,7 ± 194,4 abs.) und Pat. mit zusätzlich vorbekannter BHR (n = 55) wiesen gleich hohe Eos (175,3 ± 301,7 abs.) wie Pat. ohne BHR (n = 141, Eos 157,4 ± 201,0 abs.) auf.

Von 148 Pat. mit EA erhielten stationär 119 Pat.(80,4%) eine Antibiotika Therapie (AB) und 144 Pat.(97,3%) Steroide. Von 48 Patienten ohne EA erhielten 7 Pat.(14,6%) AB und 29 Pat. (60,4%) Steroide.

Der Verlauf der Eos unter Therapie war bei 123 Patienten dokumentiert.

Die Differenz der Eos bei Aufnahme und vor Entlassung war im Mittel unter AB (-19,5 ± 221,5 abs.) vergleichbar der ohne AB (-87,0 ± 208,1 abs.), ebenso war die Differenz der Eos unter Steroiden (-45,6 ± 202,5 abs.) vergleichbar der ohne Steroide (-64,3 ± 309,9 abs.).

Ein signifikanter Unterschied in Hinblick auf den Verlauf der Eos zwischen den Patienten mit einer Steroid- und/oder AB-Therapie und den Pat. ohne diese Therapie ergab sich nicht.

Schlussfolgerung:

Patienten mit infektbedingter Exazerbation der COPD zeigen im Mittel keine erhöhten Eos. Weiterhin ergab sich auch kein Unterschied der Eos im Vergleich zu Patienten mit nicht-infektiöser COPD-Hospitalisation.