Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598336
Posterbegehung – Sektion Pneumologische Onkologie
Lungenkarzinom I – Florian Fuchs/Erlangen, Christoph Schäper/Greifswald
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfolgreiche Therapie mit Afatinib und Crizotinib bei einer cMET-Amplifikation als Ursache einer sekundären EGFR-Resistenz

K Kambartel
1   Lungenzentrum, Pneumologie, Krankenhaus Bethanien Moers
,
J Eggert
2   Onkologische Praxis Moers
,
U Kopeika
1   Lungenzentrum, Pneumologie, Krankenhaus Bethanien Moers
,
P Liebisch
2   Onkologische Praxis Moers
,
ML Mlynek-Kersjes
3   Institut für Pathologie Moers
,
C Rösel
4   Thoraxchirurgie, Krankenhaus Bethanien Moers
,
M Scheffler
5   Klinik I für Innere Medizin I, Centrum für Integrierte Onkologie (Cio), Universitätsklinikum Köln
,
A Yildirim
1   Lungenzentrum, Pneumologie, Krankenhaus Bethanien Moers
,
T Krbek
4   Thoraxchirurgie, Krankenhaus Bethanien Moers
,
J Wolf
5   Klinik I für Innere Medizin I, Centrum für Integrierte Onkologie (Cio), Universitätsklinikum Köln
,
R Büttner
6   Zentrum für Pathologie, Universitätsklinik Köln
,
T Voshaar
1   Lungenzentrum, Pneumologie, Krankenhaus Bethanien Moers
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Beim metastasierten NSCLC mit Nachweis einer EGFR-Mutation existieren effektive Therapie-Optionen mit den zugelassenen EGFR-TKI der ersten und zweiten Generation.

Nach einer Therapiedauer von im Median 9 – 12 Monaten entwickeln sich in der Regel sekundäre Resistenzen. Der häufigste Resistenzmechanismus ist eine T790 M-Mutation, in rund 5% findet sich eine cMET-Amplifikation als Ursache des Therapieversagens (1).

Wir berichten über eine 77-jährige Patientin mit einem sekundär metastasiertem NSCLC mit einer EGFR Ex21-Mutation. Sie wurde in unserem Zentrum über 34 Monate mit Erlotinib behandelt. Nach RECIST-Progress wurde die Behandlung noch weitere 7 Monate bis zur klinischen Verschlechterung fortgesetzt. Symptomatisch wurde die Patientin durch eine Pleurakarzinose mit einer ausgeprägten Ergussproduktion von rund 300 ml/Tag, welcher durch einen PleurX-Katheter regelmäßig drainiert wurde.

In einer Rebiopsie fand sich eine persistierende EGFR-Mutation und eine cMET-Amplifikation als Resistenzmechanismus. Eine T790 m-Mutation wurde ausgeschlossen.

Es erfolgte eine Therapie mit Afatinib 20 mg/d und Crizotinib 2 × 200 mg/d. Hierunter kam es innerhalb weniger Tage zu einem Rückgang der Ergussproduktion (Bild). Radiologisch konnte eine partielle Remission erreicht werden.

Zoom Image

Nach 3 Monaten Therapie mit anhaltender PR entwickelte die Patientin eine Pneumonie mit fatalem Outcome bei Verzicht auf eine intensivmedizinische Behandlung.

Eine kombinierte Therapie mit Afatinib und Crizotinib war in dem vorliegenden Fall verträglich und stellt eine potentiell wirksame Therapieoption bei einer cMET-Amplifikation als EGFR-Resistenzmechanismus dar (2). Der Verlauf zeigt auch die Bedeutung einer Rebiopsie für eine zielgerichtete Therapie bei einer sekundären EGFR-TKI-Resistenz.

References:

[1] Sequist et al. Sci Transl Med 2011

[2] Gainor et al. JTO 2016