Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598344
Posterbegehung – Sektion Endoskopie
Bronchoskopie 1 (Interventionelle Bronchoskopie) – Dieter Würflein/Nürnberg, Philipp M. Lepper/Homburg (Saar)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Asymptomatische Aspiration einer Videoendoskopie-Kapsel und Bergung mit dem Roth Netz

K Burchard
1   Klinikum Ludwigsburg
,
M Damm
1   Klinikum Ludwigsburg
,
J Küllmer
1   Klinikum Ludwigsburg
,
A Schäffer
1   Klinikum Ludwigsburg
,
T Merk
2   Sektion Pneumologie, Klinikum Ludwigsburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Zur Abklärung einer möglichen mittleren gastrointestinalen Blutung bei wiederholtem Teerstuhl und Anämie führten wir nach unauffälliger ÖGD und Koloskopie bei einer Patientin mit schwerer COPD und außerklinischer Beatmung freitags eine Videokapselendoskopie durch. Bei der Auswertung nach dem Wochenende wurden wir mit endobronchialen Bildern konfrontiert. Die Patientin äußerte dabei keine über das für sie normale Niveau hinausgehenden Beschwerden. Die nichtinvasive Beatmung in der Nacht war wie gewohnt und unkompliziert durchgeführt worden. Im Röntgen war die Kapsel nicht sichtbar. In der Bronchoskopie fand sich die unversehrte Kapsel im rechten Hauptbronchus. Aufgrund der Größe der Kapsel war eine Bergung mit der Fremdkörperzange nicht möglich, die Gefahr, die Kapsel zu fragmentieren war zu hoch. Wir entschieden uns daher zum Einsatz des Roth-Fangnetzes. Die Extraktion mit dem Netz gelang prompt und unkompliziert. Die Patientin blieb beschwerdefrei. Nach unserer Kenntnis ist dies der dritte berichtete Falle einer Videokapselbergung mit dem Roth Fangnetz. Bemerkenswert ist die völlige Symptomfreiheit über drei Tage unter stationären Bedingungen sowie nächtlicher nichtinvasiver Beatmung. Die Methode der Fremdkörperbergung mit dem Roth-Fangnetz erwies sich als sicher und intuitiv durchführbar.