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DOI: 10.1055/s-0037-1598345
Biodegradierbare Stents: Senkung der Interventionsfrequenz in der Behandlung narbiger Stenosen der zentralen Atemwege
Publication History
Publication Date:
23 February 2017 (online)
Hintergrund:
Die Behandlung narbiger Stenosen stellt in der Interventionellen Pneumologie weiterhin eine Herausforderung dar. Biodegradierbare Stents (BDS) werden in einigen Fachbereichen der Medizin zur Überbrückung narbiger Stenosen bereits eingesetzt. In der Pneumologie gibt es nun auch zunehmende Erfahrungen mit dieser „Off label“-Therapie.
Fallbericht:
Bei insgesamt vier Patienten wurde in unserem Zentrum von 07/2015 bis 09/2016 ein BDS zur Überbrückung narbiger Stenosen eingesetzt – in drei Fällen im linken Hauptbronchus, in einem Fall in der Trachea. Das Alter der Patienten lag zwischen 21 – 66 Jahren. In drei Fällen handelte es sich um Stenosen nach Langzeitbeatmung oder daraus resultierenden Komplikationen, in einem Fall um eine Stenose im Rahmen einer Polychondritis. Bei den Patienten kam es vor BDS Behandlung zu einem ansteigenden Interventionsbedarf mit einer Frequenz im Mittel von 1,5 Monaten. Nach BDS Implantation waren in der Hälfte der Fälle keine zwischenzeitlichen Eingriffe bis zu 4,5 Monaten notwendig. Bei den beiden anderen Patienten mussten lokale Therapien inklusive Kryotherapie und Mitomycin Applikation erfolgen. Im Gesamten verlängerte sich das Interventionsintervall durchschnittlich auf 3,25 Monate. Zu einer Re-Implantation eines BDS nach Degradation entschlossen wir uns in allen vier Fällen.
Schlussfolgerung:
Die Implantation von biodegradierbaren Stents bietet eine Behandlungsmöglichkeit narbiger Atemwegsstenosen, die in unseren Fällen zu einer Verlängerung des interventionsfreien Intervalls um durchschnittlich 1,75 Monaten geführt hat. Da das Auftreten von Re-Stenosierungen durch Komplikationen wie Granulationsgewebebildung mit notwendigen rekanalisierenden Eingriffen sehr individuell ist, müssen hierfür ursächliche Risikofaktoren in der Langzeitbeobachtung genauso evaluiert werden, wie die Frage, welches Patientenkollektiv am besten von der BDS-Implantation profitiert.