Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598349
Posterbegehung – Sektion Endoskopie
Bronchoskopie 1 (Interventionelle Bronchoskopie) – Dieter Würflein/Nürnberg, Philipp M. Lepper/Homburg (Saar)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Große ösophago-bronchiale Fistel bei nekrotisierender, granulomatöser Entzündung mit nicht eindeutig klassifizierbarer Histologie

A Eichberger
1   Pneumologie, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe
,
H Schütte
2   Pneumologie, Ernst von Bergmann-Klinikum
,
J Pfannschmidt
3   Thoraxchirurgie, Emil von Behring-Klinikum
,
S Griff
4   Pathologie, Emil von Behring-Klinikum
,
A Kurzeja
1   Pneumologie, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe
,
A Blau
1   Pneumologie, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe
,
A McCutcheon
1   Pneumologie, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe
,
C Grah
5   Institut für Tabakentwöhnung und Raucherberatung, Krankenhaus Havelhöhe, Forschungsinstitut Havelhöhe
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Ein 79-jähriger Patient stellte sich zunächst mit Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit vor.

In der Diagnostik zeigte sich in der CT-Thorax eine linkshiläre Raumforderung.

Nach mehrfacher Biopsie und pathologischer Begutachtung ließ sich kein Hinweis auf ein malignes Geschehen oder eine Mykobakteriose erheben. Hier schien am ehesten eine Genese aus dem Bereich der Vaskulitiden möglich. Eine granulomatöse Polyangiitis kam am ehesten in Betracht. Die Antikörperdiagnostik zeigte sich jedoch hierfür nicht hinweisgebend.

Der Patient wurde notfallmäßig erneut vorstellig mit Dysphagie, Fieber und Dyspnoe.

Im Ösophagus-Breischluck zeigte sich eine Kontrastmittelanreicherung im linken Unterlappen. Gastroskopisch demaskierte ein ca. 2 cm großer Defekt mit dahinterliegender Nekrosehöhle, welcher mit einem Stent versorgt wurde.

Zunächst war ergänzend die Implantation eines endobronchialen Stents links vorgesehen. Bronchoskopisch imponierte ein ca. 3 cm großer Defekt des linken Hauptbronchus, durch welchen man von endobronchial direkte Sicht auf die Außenhülle des Ösophagusstent hatte. Des Weiteren sahen wir hyperplastische, suspekte Schleimhaut, den Ober- und Unterlappenbronchus subtotal stenosierend. Die normale Architektur des linken Bronchialsystems war nicht mehr erkennbar.

Es erfolgten bei großem Zweifel an Nicht-Malignität erneut mehrere Biopsien aus dem linken Hauptbronchus sowie mittels EBUS aus mediastinalen Lymphknoten. Histologisch ergab sich ein nekrotisierend, inflammatorisches Zellbild sowie Anthrakose, kein malignes Geschehen.

Eine endoskopische adäquate Abdeckung der Gewebedefekte mit zusätzlichem Stenting des linken Hauptbronchus bzw. durch Y-Stent erschien wegen des lokal ausgeprägt-destruierenden Befundes als nicht erfolgversprechend.

Nach interdisziplinärer Beratung wurde nach Absprache mit dem Patienten die Indikation zur Pneumonektomie links mit Manschettenanastomose und Magenhochzug gestellt.