Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598361
Posterbegehung – Sektion Intensiv- und Beatmungsmedizin
Weaning und außerklinische Beatmung – Helmut Holle/Bovenden-Lenglern, Thomas Barchfeld/Dortmund
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Versorgungsstudie TAB – Häusliche Betreuung nicht-invasiv heimbeatmeter Patienten durch eine spezialisiertes Team (TAB)

K Herberger
1   Klinik für Pneumologie, Evangelische Lungenklinik Berlin
,
C Grohé
1   Klinik für Pneumologie, Evangelische Lungenklinik Berlin
,
S Bretfeld
1   Klinik für Pneumologie, Evangelische Lungenklinik Berlin
,
B Wiesner
2   Zentrum für Beatmungs- und Schlafmedizin, Evangelische Lungenklinik Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Hintergrund:

Die zunehmende Zahl nicht-invasiv heimbeatmeter Patienten trifft in Deutschland mitunter auf eine lückenhafte ambulante Versorgungsstruktur. In unserer Klinik wird diesem Umstand durch engmaschige klinische Verlaufskontrollen Rechnung getragen. Es erscheint aus ökonomischen Gesichtspunkten sowie im Hinblick auf die Lebensqualität der Patienten sinnvoll, einen Teil der vom Beatmungszentrum geleisteten Betreuung in den ambulanten Sektor auszulagern. In einer aktuell laufenden Studie soll geprüft werden, ob ein neu geschaffenes ‚Team außerklinische Beatmung (TAB)‘ hierbei von Nutzen sein kann.

Zielsetzung:

  • häusliche Visiten zur Kontrolle der Beatmungstherapie (2 × im ersten Jahr nach Beatmungsbeginn; dafür entfallen die klinischen Verlaufskontrollen nach 3 und 9 Monaten, übrige stationäre Kontrollen unverändert)

  • Kostensenkung durch Reduktion der beatmungsassoziierten Hospitalisationshäufigkeit und -tage

  • Erhöhung der Bettenkapazität im Weaningzentrum für akut Erkrankte

  • Verbesserung der Lebensqualität bei gleicher Sicherheit; eigener Fragebogen.

Patientenkollektiv:

  • klinisch stabile, neu eingestellte, einwilligungsfähige nicht-invasiv beatmete Patienten, die in die eigene Häuslichkeit entlassen werden

  • retrospektive Kontrollgruppe aus der Versorgungsrealität vor Beginn der TAB-Studie

  • es wurden 61 Patienten in die Studie eingeschlossen (n = 61)

  • Einschlusszeitraum 07.2014 – 12.2015; Studienabschluss voraussichtlich 07.2017.

Outcome:

  • Vergleich von Anzahl und Ursachen der beatmungsinduzierten Krankenhauseinweisungen (geplant und akut) zwischen Studien- und retrospektiver Gruppe

  • Vergleich der Fragebogenergebnisse in der Studiengruppe und der retrospektiven Gruppe.

Ergebnis:

  • Patientenzufriedenheit in Studiengruppe deutlich verbessert (Fragebogen)

  • bisher aufgrund der häuslichen Visiten tendenziell weniger Krankenhaustage in der Studiengruppe; endgültiges Ergebnis 2017.