Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598394
Posterbegehung – Sektion Endoskopie
Bronchoskopie 2 (Zytologie & ELVR) – Christian Grah/Berlin, Ralf Heine/Halle (Saale)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endobronchiale Ventil-Implantation bei Patienten mit bronchopleuraler Fistel: Eine alternative Behandlungsstrategie

A Akil
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
S Freermann
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
J Reichelt
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
C Micu
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
M Semik
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
S Fischer
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Hintergrund:

Die Behandlung von prolongierten Luftleckagen als Komplikation nach thoraxchirurgischen Eingriffen stellt weiterhin eine therapeutische Herausforderung dar. Die endobronchiale Ventil-Implantation ist eine mögliche Alternative zur konventionellen Therapie von prologierten Luftleckagen und bei BPF.

Material und Methoden:

Es wurden bei 3 Patienten (2 Männer) mit komplikativem Pleuraempyem, die postoperativ eine prolongierte Luftfistelung auf dem Boden einer BPF entwickelt haben, endobronchiale Ventile platziert. Das mediane Alter betrug 52 Jahre. Sowohl bronchoskopisch als auch CT-graphisch konnte jeweils die BPF nachgewiesen werden. Die Ventile wurden via flexibler Bronchoskopie eingebracht. Das Ausmaß der Luftleckage wurde mittels eines digitalen Thoraxdrainagensystems (Thopaz, Medela) quantifiziert.

Ergebnisse:

Bei allen Patienten war die Ventilplatzierung komplikationsfrei. Bei 2 Patienten wurden jeweils 3 Ventile, bei einem Patienten 4 Ventile eingebracht. Unmittelbar danach sistierte die Luftfistelung. Die Thoraxdrainage konnte bei ausbleibender Luftfistelung und radiologisch kompletter Entfaltung der Lunge nach durchschnittlich 6 +/-1 Tagen entfernt werden. Der mittlere Krankenhausaufenthalt nach Ventilimplantation betrug 7 +/-1 Tage. Eine Kontrollbronchoskopie 4 Wochen nach Ventilimplantation ergab bei allen Patienten einen regelrechten Sitz der Ventile. Radiographisch war in jedem Fall die Lunge komplett entfaltet. Komplikationen traten auch in der Nachbeobachtung nicht auf. Bei einem Patienten wurden die Ventile nach 3 Monaten entfernt. Die nachfolgenden Kontrollen zeigten weiterhin eine komplette Entfaltung der Lunge.

Schlussfolgerung:

Die endobronchiale Ventilimplantation zur Behandlung der BPF stellt eine wenig invasive und effektive Therapieoption zur Ausschaltung der persistierenden parenchymalen und segmentbronchialen Luftleckage dar. Insbesondere bei Hochrisikopatienten ist dieses Verfahren sicher und wirksam.