Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598408
Freie Vorträge – Sektion Klinische Pneumologie
Klinische Pneumologie – Jürgen Behr/München, Claus Vogelmeier/Marburg
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Häufigkeit von pulmonaler Hypertonie und anderen Komorbiditäten als Erklärung persistierender Beschwerden bei vordiagnostiziertem Asthma

M Held
1   Abteilung Innere Medizin Pneumologie, Klinikum Würzburg Mitte gGmbH
,
G Hübner
1   Abteilung Innere Medizin Pneumologie, Klinikum Würzburg Mitte gGmbH
,
B Jany
1   Abteilung Innere Medizin Pneumologie, Klinikum Würzburg Mitte gGmbH
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Publication Date:
23 February 2017 (online)

 

Hintergrund:

Pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) als auch chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) werden häufig spät diagnostiziert. Es ist unklar, inwiefern Komorbiditäten mit ähnlicher Symptomatik hierzu beitragen. Zwar existieren Daten zur Häufigkeit obstruktiver Atemwegserkrankungen bei Patienten mit idiopathischer PAH, nicht aber zur Häufigkeit von pulmonaler Hypertonie bei Patienten mit Asthma.

Methodik:

PUVADA-Projekt. Prospektive Kohortenstudie. Vorläufige Analyse von Patienten ≥18 Jahren mit Vordiagnose Asthma und persistierende Beschwerden mittels Blutbild, Lungenfunktion, Spiroergometrie, Echokardiografie sowie Auswertung weiterführender Untersuchungen inklusive Rechtsherzkatheter und Bildgebung.

Ergebnisse:

Bei Patienten mit bestätigter und widerlegter Asthmadiagnose fanden sich eine hohe Symptomlast und Einschränkung der Lebensqualität. Nur 34/116 Patienten zeigten eine ventilatorische Limitierung der Belastbarkeit. 13/116 Patienten zeigten eine Gasaustauschstörung und 14/116 Zeichen einer gestörten pulmonalen Perfusion. Es fanden sich zahlreiche Komorbiditäten. In 39,7% ließ sich die persistierende Symptomatik durch diese erklären (Tabelle).

Krankheit/Zustand*

N

%

PH gesamt

8

6,8

PAH

4

3,4

PH III

2

1,7

CTEPH

2

1,7

CTED

4

3,4

*PAP-Anstieg Belastung > 3 x HZV (l/min)

4

3,4

*PAP/Borderline

1

0,9

*PAP/Borderline mit PAP-Anstieg Belastung > 3 x HZV (l/min)

1

0,9

Systolische Herzinsuffizienz

1

0,9

HFpEF gesamt

4

3,4

Arterielle Hypertonie

1

0,9

Herzrhythmusstörungen

1

0,9

Herzklappenerkrankungen gesamt

4

3,4

Aortenstenose

1

0,9

Mitralinsuffizienz

2

1,7

COPD

2

1,7

Atempumpeninsuffizienz

4

3,4

Lungen-Ca

1

0,9

Anämie

1

0,9

Vocal Chord Dysfunction

2

1,7

Zwerchfellparese

2

1,7

GERD

1

0,9

Bronchiolitis

1

0,9

Keine Erklärung durch Komorbidität

70

60,3

Folgerung:

Bei Patienten mit vordiagnostiziertem Asthma und persistierenden Beschwerden sollte auch aktiv nach Komorbiditäten als Ursache der Beschwerden gesucht und auch das Vorliegen einer PAH und CTEPH als mögliche Beschwerdeursache bedacht werden.