Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598427
Freie Vorträge – Sektion Endoskopie
Freie Vorträge der Sektion Endoskopie – Ralf Eberhardt/Heidelberg, Manfred Wagner/Nürnberg
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Überlebensraten nach endoskopischer Ventiltherapie bei Patienten mit einem schwergradigen Lungenemphysem

D Gompelmann
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
N Benjamin
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
E Bischoff
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
K Kontogianni
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
M Schuhmann
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
CP Heußel
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
H Hoffmann
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
FJF Herth
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
R Eberhardt
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Hintergrund:

Die endoskopische Ventiltherapie führt bei Emphysempatienten zur Verbesserung der Lungenfunktion, der Belastbarkeit und der Lebensqualität. Bislang gibt es jedoch nur wenige Daten über den Einfluss der Ventiltherapie auf das Überleben dieser Patienten. In dieser Studie wird das Überleben der mit den Ventilen behandelten Patienten evaluiert.

Methoden:

Von 2005 – 2013 wurden 449 Emphysempatienten (Ø 64 Jahre, 54% männlich) mittels Ventilen therapiert und über einen Zeitraum von 37,3 ± 21,3 Monaten beobachtet. Das Überleben der Patienten wurde vom Zeitpunkt der ersten Ventilimplantation kalkuliert. Die Patienten wurden dabei je nach radiologischem Nachweis einer lobären Atelektase in verschiedene Gruppen eingeteilt („Atelektase-Gruppe“ n = 128, „Nicht-Atelektase-Gruppe“ n = 311, unbekannt n = 10). 84 Patienten entwickelten zudem einen Pneumothorax, wovon bei 34 Patienten ebenfalls eine Atelektase nachweisbar war.

Ergebnisse:

Patienten der „Atelektase-Gruppe“ hatten im Vergleich zu den Patienten der „Nicht-Atelektase-Gruppe“ vor der Intervention eine signifikant bessere FEV1 (%), RV (l), TLC (l) und TLCO (%), allerdings zeigte sich kein signifikanter Unterschied im BODE-Index. Alle Patienten wiesen 3 Monate nach der Ventiltherapie eine signifikante Besserung der VC, FEV1, RV, TLC, 6-MWT und mMRC auf (ausgenommen der VC in der „Nicht-Atelektase-Gruppe“), wobei im Zwischengruppen-Vergleich ein signifikanter Unterschied aller Parameter ausgenommen der TLC (%) zugunsten der „Atelektase-Gruppe“ gesehen werden konnte. Patienten der „Atelektase-Gruppe“ wiesen einen signifikanten Überlebensvorteil im Vergleich zu den Patienten der „Nicht-Atelektase-Gruppe“ auf (p = 0,009; 5-Jahres-Überlebensrate 63,5% vs. 43,9%). Ein Pneumothorax hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben (p = 0,52).

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Schlussfolgerung:

Eine lobäre Atelektase nach endoskopischer Ventiltherapie ist mit einem Überlebensvorteil assoziiert.