Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598453
Posterbegehung – Sektion Pneumologische Onkologie
Lungenkarzinom II – Jens Kollmeier/Berlin, Andreas Gröschel/Aachen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävalenz von Schlafapnoe bei Patienten mit neu diagnostiziertem Lungenkarzinom

M Dreher
1   Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Aachen
,
C Hübel
2   Universitätsklinikum Aachen
,
S Krüger
3   Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf
,
S Schulze-Olden
3   Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf
,
JH Storre
4   Abt. Pneumologie, Lungenklinik, Klinken der Stadt Köln gGmbH, University of Witten/Herdecke
,
T Müller
5   Medizinische Klinik I, Klinikum der RWTH Aachen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Patienten mit Schlafapnoe haben neben einer erhöhten Inzidenz an malignen Tumorerkrankungen auch eine erhöhte tumorbedingte Sterblichkeit. Ursächlich scheint in diesem Zusammenhang insbesondere die Hypoxie zu sein, die über verschiedene Mechanismen Tumorgenese und Tumorprogression fördert. Unter anderem wurde in Tierversuchen gezeigt, dass intermittierende Hypoxie das Tumorwachstum in der Lunge beschleunigt. Sollte in vivo ein Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Lungenkrebs bestehen könnte dies ein neues Behandlungsfeld eröffnen. Studien über die Prävalenz von Schlafapnoe bei Patienten mit neu diagnostiziertem Lungenkarzinom fehlen bis dato jedoch.

100 Patienten mit der Erstdiagnose eines bislang noch nicht therapierten Lungenkarzinoms wurden prospektiv untersucht. Screening auf Schlafapnoe erfolgte mit dem ApneaLink-System (ResMed).

Die Screeninguntersuchung ergab eine Prävalenz für Schlafapnoe (Apnoe-Hypopnoe-Index > 5/h) von 43%. 26% hatten Hinweis auf leichte (AHI 5 – 15), 17% auf eine moderate bis schwere Schlafapnoe AHI > 15).Die mittlere Sättigung betrug 91,34 ± 2,54%. Weiterhin wurden auch die histologischen Typen und die Tumorstadien nach UICC erfasst und zu diesen Ergebnissen in Bezug gesetzt.

Die Prävalenz von Schlafapnoe bei Patienten mit neu diagnostiziertem Lungenkarzinom ist mit 43% hoch. Weiterführende Studien die den Einfluss von Schlafapnoe auf den Verlauf von Tumorerkrankungen der Lunge untersuchen sind diesbezüglich zwingend notwendig. Zeigt sich hier ein Zusammenhang könnte sich hierdurch ein neues Behandlungsfeld für Patienten mit Lungenkarzinom eröffnen.