Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598467
Posterbegehung – Sektion Rehabilitation, Prävention und Tabakkontrolle
Neues zu Messinstrumenten und Trainingsmodalitäten in der Rehabilitation – Marc Spielmanns/Leverkusen, Andreas Rembert Koczulla/Marburg
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Welche Faktoren beeinflussen die Motivation von COPD Patienten sich sportlich zu betätigen?

J de Zeeuw
1   Köln
,
F Feldmeyer
2   Hagen
,
C Hartung
3   Lüdenscheid
,
M John
4   Schwedt
,
C von Mallinckrodt
5   Frankfurt
,
J Peter
6   Rostock
,
C Rott
7   Pneumrx
,
R Busca
7   Pneumrx
,
C Witt
8   Charité Berlin
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Fragestellung:

Ziel dieser Analyse war es Faktoren aufzuzeigen, die die Motivation von Patienten mit COPD GOLD III/IV positiv beeinflussen, an einem Rehabilitationsprogramm oder am Lungensport teilzunehmen.

Methode:

22 niedergelassene Pneumologen erhoben mittels Online Fragebogen über einen 3 Monatszeitraum Parameter der in ihrer Praxis prävalenten COPD GOLD III/IV Patienten. Parameter waren u.a.: BMI, Alter, RV, FEV1, Exazerbationsrate, mMRC, Lungensport, Rehabilitation, Raucherstatus und Packyears.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden die Daten von 2208 COPD Patienten im Stadium III/IV erhoben. 62% waren Ex-Raucher, 32% waren Raucher und 6% waren Nieraucher. 1682 (76%) Patienten nahmen nicht an einer Rehamaßnahme teil oder betätigten sich im Lungensport. Bei den restlichen 23% wurden Parameter (z.B. Raucherstatus, mMRC, LuFu, Exazerbationsrate) analysiert, die ihre Motivation für die körperliche Betätigung möglicherweise beeinflussen konnten. Der einzige Parameter der mit der sportlichen Betätigung korrelierte, war der Raucherstatus. 27% der Ex-Raucher aber nur 18% der Raucher nahmen an Rehamaßnahmen oder Lungensport teil.

Schlussfolgerung:

Die Daten zeigen, dass sich lediglich 23% der hier eingeschlossenen COPD GOLD III/IV Patienten sportlich betätigen und dass die Tabakentwöhnung der beste Prädiktor für die Aktivität des Patienten ist. Bei Annahme, dass nur Ex-Raucher einer Reha zugeführt werden, zeigt sich aber dieselbe Korrelation bei Lungensport alleine, der jedem Patienten zugänglich ist. Dyspnoe und Lungenfunktion scheinen die Motivation zur sportlichen Betätigung nicht zu beeinflussen. Folglich ist die Rauchentwöhnung ein primäres Therapieziel, um die Aktivität des COPDIII/IV zu erhalten.