Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598475
Posterbegehung – Sektion Rehabilitation, Prävention und Tabakkontrolle
Neues zu Messinstrumenten und Trainingsmodalitäten in der Rehabilitation – Marc Spielmanns/Leverkusen, Andreas Rembert Koczulla/Marburg
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfahrungen mit einem ärztlichen Beratungsinstrument für Trainingsleiter des Lungensports

A Blau
1   Pneumologie, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe; Forschungsinstitut Havelhöhe; Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Universitätsklinikum Charité, Berlin
,
JM Weiß
2   Pneumologie, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin
,
A Eichberger
2   Pneumologie, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin
,
A Kurzeja
2   Pneumologie, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin
,
N Braukmann
3   Gesellschaft für Lungengesundheit und Atemschulung Havelhöhe (Gla), Berlin
,
R Andres
3   Gesellschaft für Lungengesundheit und Atemschulung Havelhöhe (Gla), Berlin
,
U Friedenstab
3   Gesellschaft für Lungengesundheit und Atemschulung Havelhöhe (Gla), Berlin
,
D Gebel
3   Gesellschaft für Lungengesundheit und Atemschulung Havelhöhe (Gla), Berlin
,
R Köck
3   Gesellschaft für Lungengesundheit und Atemschulung Havelhöhe (Gla), Berlin
,
D Ludwig-Averdunk
3   Gesellschaft für Lungengesundheit und Atemschulung Havelhöhe (Gla), Berlin
,
G Lauterbach
3   Gesellschaft für Lungengesundheit und Atemschulung Havelhöhe (Gla), Berlin
,
C Grah
4   Schwerpunkt Kardiologie, Pneumologie, Medizinische Klinik, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Einführung:

Der Lungensport (LS) gehört zu den wirksamen Behandlungsmaßnahmen bei pneumologischen Pat. 2014 wurde ein Befunddokument mit ärztlicher Trainingsempfehlung (TE) evaluiert, welches seitdem systematisch für alle Trainingsleitern der LS Havelhöhe (GLA) für die medizinisch differenzierte Planung genutzt wird.

Methoden:

Um Effekte einer ärztlichen TE festzustellen, wurden ab 2014 Fragebögen zur Lebensqualität (SGRQ, CAT) und eine regelmäßige Untersuchung der Lungenfunktion durchgeführt. Für 6 Monate wurden diese Parameter auch bei Patienten ohne TE als Kontrollgruppe erfasst. Die Trainingsleiter wurden befragt, ob sich Ihr Trainingskonzept durch die TE änderte. Es wurden 4-wöchige Besprechungen zur Abstimmung des Therapiekonzepts etabliert.

Ergebnisse:

Von 2014 – 2016 wurden jährlich zw. 430 – 450 Pat. im LS Havelhöhe versorgt. Über die Hälfte dieser Pat. erhielt eine TE. Für 6 Mon. haben 48 Pat. nach ärztlicher Untersuchung eine TE erhalten, für diesen Zeitraum nahmen ohne diese 51 Pat. als Kontrollgruppe am LS teil. Die Trainingsleiter gaben zu 82% an, dass sich Ihr Trainingskonzept durch die TE verändert hat. Der SGRQ, CAT und die Lufu zeigten einen positiven Trend (SGRQ 38,40 vs. 37,53, CAT 20,06 vs. 18,45). Alle 7 Trainingsleiter haben durch die TE ihre Bewegungsprogramme geändert.

Diskussion:

Mit der TE besteht eine 3-jährige positive Erfahrung. Die Qualität des LS kann für einzelne Pat. genauer abgeschätzt und gesteigert werden. Durch die TE änderte sich bei 82% der untersuchten Pat. das bisherige Trainingsprogramm. Eine solche TE kann zu einem sachgerechten und effektiven Training beitragen. Eine prospektiv randomisierte Evaluation der Effekte im internen Gruppenvergleich ist der nächste Schritt, um die Bedeutung dieses neuen Qualitätsinstrumentes für die Verbesserung der Effekte vom LS zu klären.