Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598558
Posterbegehung – Sektion Klinische Pneumologie
Pneumologische Diagnostik – Carl-Peter Criée/Bovenden-Lenglern, Michael Pfeifer/Donaustauf und Regensburg
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Heterogenität der regionalen forcierten Exspiration bei lungengesunden Erwachsenen ermittelt mit regionaler Impedanztomografie

B Vogt
1   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
,
K Ehlers
1   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
,
V Hennig
1   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
,
Z Zhao
2   Institut für Technische Medizin, Universität Furtwangen
,
N Weiler
1   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
,
I Frerichs
1   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Einführung:

Die elektrische Impedanztomografie (EIT) ist eine strahlenfreie bildgebende Methode, die zur Beurteilung der Heterogenität der regionalen Lungenfunktion eingesetzt werden kann. Zum jetzigen Zeitpunkt existieren nur wenige EIT-Studien an lungengesunden Probanden, die eine Voraussetzung für den späteren klinischen Einsatz bei Patienten sind.

Probanden und Methoden:

Wir untersuchten 177 anamnestisch lungengesunde Erwachsene: 63 Nichtraucher (48 ± 19 Jahre, mittleres Alter ± SD), 68 Ex-Raucher (55 ± 16 Jahre) und 46 aktive Raucher (47 ± 15 Jahre) während des forcierten exspiratorischen Vitalkapazitätsmanövers. Die EIT-Daten wurden mit dem Goe-MF II-Gerät (CareFusion, Höchberg) mit 33 Bildern/Sek. erfasst. In den aufgezeichneten Zeitreihen der EIT-Bilder wurde in jedem der 912 Bildpunkte der Beginn und das Ende der forcierten Exspiration identifiziert und die Zeiten bestimmt, die für die Exspiration von 50%, 75% und 90% (t50, t75, t90) der regionalen forcierten Vitalkapazität benötigt waren. Aus allen t50, t75, t90-Werten wurden die Mediane und zur Charakterisierung der Ventilationsheterogenität die Variationskoeffizienten (CV) berechnet sowie die Histogramme der Häufigkeitsverteilung der regionalen Exspirationszeiten generiert.

Ergebnisse:

Die Mediane und die CV der regionalen Exspirationszeiten wurden hoch signifikant vom Tabakkonsum beeinflusst. Nichtraucher zeigten niedrigere t50, t75, t90-Werte als Ex-Raucher und Raucher mit deutlich niedrigerer Heterogenität ihrer räumlichen Verteilung. Der Median t90 konnte zwischen den Gruppen unterscheiden (p < 0,0001). CV trennte die Nichtraucher von den beiden anderen Gruppen (p < 0,0001). Die Histogramme der regionalen t50, t75, t90 zeigten eine schmale Verteilungsform bei Nichtrauchern, die sich von der breiten Form bei Ex-Rauchern und Rauchern unterschied.

Schlussfolgerung:

EIT zeigt Unterschiede der regionalen Ventilationsverteilung zwischen gesunden Nichtrauchern und vermeintlich lungengesunden Ex-Rauchern und Rauchern auf.